Rheinberg Das Borther Bad bleibt vorerst erhalten

Rheinberg · Der Rheinberger Rat beschloss Dienstagabend, knapp 30.000 Euro in eine neue Filteranlage zu investieren.

 Dieser marode Filter im Technikraum der Borther Kleinschwimmhalle muss erneuert werden. Die Kosten dafür in Höhe von rund 30 000 Euro waren der Anlass für aktuelle Diskussion um die Schließung des Lehrschwimmbeckens.

Dieser marode Filter im Technikraum der Borther Kleinschwimmhalle muss erneuert werden. Die Kosten dafür in Höhe von rund 30 000 Euro waren der Anlass für aktuelle Diskussion um die Schließung des Lehrschwimmbeckens.

Foto: ARFI

Seit Dienstagabend ist es amtlich: Der Rheinberger Rat hat einstimmig beschlossen (bei zwei Enthaltungen der Bündnisgrünen) die defekte Filteranlage in der Kleinschwimmhalle Borth erneuern zu lassen, damit das Lehrschwimmbecken bald wieder seinen Betrieb aufnehmen kann und vorerst wieder zur Verfügung steht.

Die andauernde Diskussion um das Bad an der Borther Schule hatte eine wegweisende politische Dimension, zeigte sie doch, dass die im Zuge des Haushaltssicherungskonzepts gefassten Beschlüsse mitunter von begrenzter Haltbarkeit sind. Und dass es manchmal gute Gründe dafür gibt, einmal gefasste Beschlüsse zu überdenken.

Ein solcher Grund waren etwa die Listen mit 939 Unterschriften, überwiegend von Frauen und Männern aus Borth und Umgebung geleistet, die Michael Schellen am Dienstagabend stellvertretend für viele Borther an Bürgermeister Hans-Theo Mennicken übergab.

Für die SPD-Fraktion erinnerte Klaus Bechstein daran, dass der Rat erst im Sommer das Haushaltssicherungskonzept beschlossen habe — einstimmig. Darin enthalten gewesen sei auch, die Borther Halle zu schließen, um jährlich 80.000 Euro einzusparen. Weil es in Borth aber Leute gebe, die überlegten, einen Trägerverein für das Bad zu gründen, plädiere die SPD für die Investition von 28.000 bis 29.000 Euro in einen neuen Filter — auch, wenn bei der SPD die Überzeugung vorherrsche, dass dieses Geld nicht ausreiche und dass das Bad dadurch nicht für immer erhalten werden könne.

Bechstein: "Wir wollen der Idee eine Chance geben!" Sollte das Vorhaben nicht gelingen, solle man die Halle dennoch nicht abreißen, sondern die Turnhalle erhalten und das Bad als Gymnastik- und Veranstaltungsraum nutzen.

Auch Ulrich Hecker (CDU) sagte: "Wir wollen die Halle erhalten, um den Bürgern eine Chance zu geben, einen Trägerverein zu gründen." Die Stadt solle einen neuen Filter einbauen lassen. Jürgen Bartsch (Grüne), erinnerte daran, dass von einem Trägerverein noch nicht die Rede gewesen sei, als das Haushaltssicherungskonzept beschlossen wurde. Auch Herbert Becker (FDP) schloss sich dem allgemeinen Tenor an: "Wir wollen dem Schwimmbad eine Chance geben." Wolfgang Fillers (CDU und Borther) stellte die Frage, ob die Stadt "erforderliche Pflegemaßnahmen im Bad nicht zu kurz kommen lassen habe". Das Borther Bad sei kein Schwimmbad im eigentlichen Sinne — es sei ein Lehrschwimmbecken. Der dort durchgeführte Unterricht trage auch dazu bei, dass Kinder schwimmen lernten "und in öffentlichen Gewässern nicht ertrinken". Auch der Sport für vornehmlich ältere Menschen sei wichtig.

Bürgermeister Hans-Theo Mennicken enthielt sich übrigens der Stimme, weil er — wie er sagte — als Leiter der Verwaltung auch dem Haushaltssicherungskonzept verpflichtet sei.

(RP)
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