Alpen Der beste Schweißer kommt aus Alpen

Alpen · Lemken-Mitarbeiter Gian Luca Graefenstein (19) belegte beim Landeswettbewerb "Jugend schweißt" den ersten Platz.

 Er ist der Beste: Gian Luca Graefenstein gestern in der Produktion der Firma Lemken. Hier arbeitet der 19-Jährige. Im September muss er sich beim Bundeswettbewerb in Essen beweisen.

Er ist der Beste: Gian Luca Graefenstein gestern in der Produktion der Firma Lemken. Hier arbeitet der 19-Jährige. Im September muss er sich beim Bundeswettbewerb in Essen beweisen.

Foto: Armin Fischer

Gian Luca Graefenstein ist der beste Schweißer im Land. Der 19-jährige Alpener hat in Düsseldorf beim Landeswettbewerb im Metall-Aktiv-Gasschweißen (MAG) den ersten Platz belegt und freut sich sehr darüber — nicht zuletzt wegen des attraktiven Preises: "Ich habe eine Schleifmaschine bekommen", erzählt der Handwerker, der sich bereits beim Regionalwettbewerb gegen die Konkurrenz durchgesetzt hatte.

Diesmal ließ er 31 Teilnehmer hinter sich. "Das ist grandios", lobte Heinz M. Klein, Abteilungsleiter Ausbildung bei der Gesellschaft für Schweißtechnik International (GSI) und zugleich Vorsitzender der Bundesarbeitsgruppe "Jugend schweißt".

Gian Luca Graefenstein hat seine Ausbildung zum Industriemechaniker Fachrichtung Instandsetzung bei der Firma Lemken nach drei Jahren — ein halbes Jahr früher als üblich — erfolgreich abgeschlossen. "Die Lossprechung ist am 11. Juli", erzählt das Talent. Firmenchef Viktor Lemken und Personalchefin Christel Bühren freuten sich ebenso über den Erfolg des jungen Kollegen wie die beiden Ausbilder Caner Bilir und Willi Schmitz. Schweißen gehört bei Lemken zur Ausbildung dazu.

"Es gibt spezielle Lehrgänge", so Ausbildungsleiter Bilir. Graefenstein fiel bei einem dieser Lehrgänge als besonders geschickt auf. Caner Bilir stellte deswegen einen Kontakt zu GSI-Standortleiter Michael Sahlmen her und empfahl den Azubi für eine Teilnahme am Wettbewerb. Insbesondere GSI-Ausbilder Eduard Muntjan nahm den 19-Jährigen dann unter seine Fittiche.

Gian Luca Graefenstein habe beim Schweißen alles richtig gemacht, er sei besonders schnell und besonders genau gewesen, berichten seine Förderer. Er selbst sagt: "Man muss eine ruhige Hand haben, um die gleichmäßig pendelnden Bewegungen hinzubekommen. Und man muss sich gut konzentrieren können. Wenn man das gut beigebracht bekommt wie ich, dann kann man das alles lernen." Im Wettbewerb musste der Alpener Kehl- und Stumpfnähte an zehn Millimeter dicken Blechen anbringen, und zwar in verschiedenen Positionen — stehend und liegend. "Ich hatte sechs Tage Zeit, mich darauf vorzubereiten", so Graefenstein.

Als nächstes steht nun der Bundeswettbewerb an, für den sich der 19-Jährige qualifiziert hat. Er findet im Rahmen der Messe "Schweißen und Schneiden" vom 16. bis 18. September in Essen statt. Auch dort will der Landessieger sein Können zeigen. Gian Luca Graefenstein wird seine Kenntnisse auf seinem weiteren Berufsweg gut gebrauchen können. Denn Lemken hat ihn übernommen: Er wird künftig in der Instandhaltung des Unternehmens arbeiten, will aber parallel dazu Maschinenbau studieren. "Voraussichtlich in Bochum", erzählt er.

Schweißer sind in der Metall-Branche übrigens gern gesehene Arbeitskräfte, wenn sie ihr Handwerk verstehen. "Gute Schweißer sind schwer zu finden", sagt Personalchefin Christel Bühren.

(RP)
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