Rheinberg Der Rinberkse Sprookverein wirkt besser als jede Medizin

Rheinberg · Von wegen Raum der Stille. De Rhinberkse Sprookverein Ohmen Hendrek bescherte seinem Publikum "vööl Pläsier" und Unterhaltung vom Feinsten. "All te gesond ös ongesond", hieß das Motto des Abends. Es ging also um Gesundheit und damit um alles - von der Diät bis zu bewährten Mitteln, um dem Alter ein Schnippchen zu schlagen. So ersparte der plattdeutsche Abend des Sprookvereins den Blick in die Apotheken-Umschau, kurz Rentnerbravo genannt.

 Unter Männern: Winfried Nickenig und Bernhard Evers diskutieren über einen Sauna-Besuch.

Unter Männern: Winfried Nickenig und Bernhard Evers diskutieren über einen Sauna-Besuch.

Foto: Armin Fischer

In Sketchen und Vertellstöckskes tippten Bernhard Evers, Hans-Gerd Hackfurth, Rolf Kuhlmann, Christel van den Boom und Käthi Spolders, an gesundheitsfördernde Themen. Mit Erfolg. Aus dem Lachen kam das Publikum im Konvikt nicht mehr heraus, und Lachen ist bekanntlich die beste Medizin. Vor allem, wenn Patientinnen mit Halbwissen den Besuch beim Doktor in die Hand nehmen und selbstbewusst einen Klaps beschreiben, wenn sie einen Kollaps meinen, den Kreislauf mit dem Kreisverkehr verwechseln und von der Schildkröte statt der Schilddrüse sprechen.

Den geduldigen Mediziner überforderte schließlich die Frage, ob sich alles mediterran behandeln lässt. Dass Publikum hatte seinen Spaß daran, wie der Arzt (Rolf Kuhlmann) an seiner Patientin (Christel van den Boom) verzweifelte.

Zwei Stunden Vergnügen wirken nachhaltig, wie Käthi Spolders gestern beim Einkauf erlebte. Auf die Veranstaltung wurde sie immer wieder angesprochen. "Es war für uns der Wahnsinn", sagte sie. Textpatzer Fehlanzeige - das Team ist eingespielt. "Wir treffen uns und proben einige Male", sagt Spolders. Einige Stücke sind neu im Repertoire. Bernhard Evers hat sie aus dem Norddeutschen ins Rhinberkse Platt übersetzt.

Zu den Paradestücken gehörte die Geschichte über eine Apparatur, die wahre Wunder vollbringen kann. Körperliche Leiden verschwinden, der Patient geht geheilt nach Hause. Doch irgendwie scheint die Maschine ihre Tücken zu haben. Welche, darauf können sich die Besucher des Plattdeutschen Nachmittags morgen im Budberger Bürgerhaus freuen. Die Veranstaltung ist ausverkauft. Nach dem Auftritt gab's den druckfrischen Dagwieser, der unter anderem in den Sparkassen-Filialen und im Café Sahnehäubchen zu haben ist.

Am Sonntag, 19. November, 15 Uhr, treffen sich Freunde und Mitglieder in der Alten Apotheke in Rheinberg zur Kaffeetafel. Herzhaft deftig wird es am 21. Februar, ab 17.30 Uhr, wenn der Sprookverein den amtierenden Prinzen erwartet.

(sabi)
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