Rheinberg Ein Buch als Geschenk vom Postboten

Rheinberg · Die Deutsche Post beteiligt sich am Welttag des Buches. Zusteller wie Thomas Mallek überraschen ihre Kunden.

 Anja Müller war überrascht und erfreut, als Thomas Mallek gestern an ihrer Tür klingelte und ihr ein Buch schenkte. "Ich hätte ja mit allem gerechnet, aber nicht damit. Das finde ich ganz toll", sagte die Bortherin.

Anja Müller war überrascht und erfreut, als Thomas Mallek gestern an ihrer Tür klingelte und ihr ein Buch schenkte. "Ich hätte ja mit allem gerechnet, aber nicht damit. Das finde ich ganz toll", sagte die Bortherin.

Foto: Olaf Ostermann

Anja Müller staunte nicht schlecht, als sie gestern die Haustür ihrer schmucken Doppelhaushälfte in Borth an der Straße Am Wiesenrain öffnete. Sie wurde von Thomas Mallek begrüßt - der Postbote. Den freundlichen Herrn im hellblauen Diensthemd kennt sie schon länger. Aber dass er ihr ein Geschenk machte, überraschte sie doch. "Die Post macht eine Aktion zum Tag des Buches am 23. April", informierte Mallek die Bortherin. "Und deshalb verschenken wir Bücher. Sie können sich eines aussuchen."

"Als Geschenk? Für mich", erwidert Anja Müller. "Ich hätte ja mit allem gerechnet, aber nicht damit. Das finde ich ganz toll." Der 53-jährige Issumer - weil er mit seinem gelben Post-Bulli nicht nur Briefe, sondern auch Pakete ausliefert, heißt er postintern "Verbundzusteller" - zeigt der Bortherin eine Auswahl nagelneuer Bücher. "Die Geschichte der Bienen" von Maja Lunde, "Golden House" von Salman Rushdie oder "Die Betrogene" von Charlotte Link. Anja Müller kann ihre Freude nicht verbergen.

"Ich laufe momentan an Krücken, deshalb habe ich jede Menge Zeit zu lesen, das passt gut", sagt sie und entscheidet sich für "Der verbotene Liebesbrief" von Lucinda Riley. Eine richtig dicke Schwarte - "was fürs Herz", so die Bortherin, die "ihren" Postboten freundlich verabschiedet: "Sie sind immer so nett. Und jetzt bekomme ich auch noch was geschenkt." Dann muss Thomas Mallek auch schon weiter. Er kann selbst entscheiden, wo er ein Buch abgibt.

Seit zwei Jahren stellt er Post in Borth zu, im Bezirk 76. "Viele sind vormittags nicht zu Hause", sagt er. "Und dann kann ich auch kein Buch verschenken." Aber bis Schichtende ist seine Kiste leer, keine Frage.

Achim Gahr, Pressesprecher der Deutschen Post, freut sich, dass sein Arbeitgeber den Welttag des Buches unterstützt. Nicht nur als Sponsor, sondern zum zweiten Mal auch mit dieser Geschenkaktion. "Ich finde, das passt", so Gahr. "Die Postborten bringen Mahnungen, Rechnungen, Liebesbriefe und Glückwunschkarten, warum nicht auch mal ein Buch als Präsent?" Lesefreude vermitteln und Lesemuffel zum Lesen bewegen - das ist der Ansatz dahinter. Soll allerdings nur ein Baustein sein.

Die Deutsche Post sieht Bildungsförderung als Bestandteil der Kernphilosophie des Unternehmens. So sind viele Post-Mitarbeiter als Vorlesepaten in Kindergärten und Grundschulen unterwegs. Das Programm "Post+Schule" unterstützt Schüler aller Altersgruppen in ihrer Schreib-, Lese-und Medienkompetenz, außerdem fördert die Deutsche Post die Organisation "Teach First", die junge Akademiker an Schulen mit besonderem Bedarf entsendet.

Anja Müller jedenfalls hat sich gestern sehr über das Geschenk der Post gefreut. Sie wird sich künftig noch mehr freuen, wenn Thomas Mallek an der Tür klingelt.

(up)
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