Rheinberg Einzelhändler: Rotes Pflaster soll bleiben

Rheinberg · Im Stadthaus wurde gestern Abend darüber diskutiert, wie Holz- und Fischmarkt in Rheinberg gestaltet werden sollen.

 So präsentieren sich Holz- und Fischmarkt derzeit. In diesem Sommer wird der Große Markt neu gestaltet, 2018 sind Holz- und Fischmarkt an der Reihe, 2019 dann die Gelderstraße.

So präsentieren sich Holz- und Fischmarkt derzeit. In diesem Sommer wird der Große Markt neu gestaltet, 2018 sind Holz- und Fischmarkt an der Reihe, 2019 dann die Gelderstraße.

Foto: Armin Fischer

Rheinbergs Politiker sind nicht zu beneiden. Jedenfalls die nicht, die bald darüber entscheiden müssen, wie Holz- und Fischmarkt - also die zentralsten und sensibelsten Stellen in der Innenstadt - neu gestaltet werden sollen. Da müssen die Ratsleute ein feines Gespür entwickeln, um Wunsch und Wirklichkeit für alle (oder wenigstens viele) akzeptabel übereinander zu kriegen.

In einer gut besuchten, sachlich und ruhig geführten Informationsveranstaltung im Stadthaus wurde gestern Abend deutlich, wie unterschiedlich die Erwartungshaltungen bezüglich dieser geplanten Baumaßnahme im Zuge des Integrierten Handlungskonzepts sind. Im nächsten Jahr sollen die Bagger anrollen, weshalb das von der Stadt beauftragte Planungsbüro Reinders aus Duisburg bald Klarheit haben muss.

Gestern ging es darum, Einstellungen abzufragen. Die Bürger konnten sagen, was sie wollen und was nicht. "Denn", so formulierte es Stadtplanerin Sonja Helmich, "dass Holz- und Fischmarkt saniert werden, steht fest. Aber nicht wie. Dazu wollen wir Ihre Meinung hören."

Zu Beginn stellte Landschaftsarchitektin Henrike Scriverius die dreieinhalb verschiedenen Varianten vor. Sie waren bereits in der vergangenen Woche im Bau- und Planungsausschuss detailliert beschrieben worden (wir berichteten ausführlich). In allen Vorschlägen ist vorgesehen, dass rote Pflaster (Scriverius: "Es hält noch, ist aber angezählt") zu entfernen und durch Asphalt zu ersetzen. Asphalt deswegen, weil an der Stelle, wo die Kräfte von bis zu 130 anfahrenden, stoppenden und sich bewegenden Bussen pro Tag auf die Fahrbahn einwirken, Pflaster nicht lange halten würde. Die Planer favorisieren Lösung 1, bei der die Fahrbahn näher ans Alte Rathaus rückt, um auf der gegenüberliegenden Seite vor den Häusern (Schiffer, Notariat, Scheffel, Hotel, Fotoschmiede etc.) mehr Betonsteinpflasterfläche zum Verweilen zu schaffen.

Jeder einzelne Vorschlag fand bei den Bürgern in irgendeinerweise Anklang, dennoch äußerten insbesondere Geschäftsleute wie Klaus Neumann (Buchhandlung) oder Peter Meulmann (Fotoschmiede) Kritik. Sie fürchten sich besonders vor einer neuen Großbaustelle mit einer für mindestens sechs Monate gesperrten Durchfahrt. "Wir hatten bei der Sanierung und Orsoyer Straße und Rheinstraße zweieinhalb Jahre Baustelle, damals sind uns 20 bis 30 Prozent der Kunden weggebrochen. Die bauen wir jetzt gerade wieder auf", sagte Klaus Neumann. Die Angst davor, dass immer mehr Geschäfte in der Innenstadt aufgeben, ist groß. Deshalb kam der Appell der Geschäftsleute, dass rote Pflaster, das gut in Schuss sei, zu belassen und Holz- und Fischmarkt nur in kleinem Stil aufzuhübschen.

(up)
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