Rheinberg Gerne ganztags

Rheinberg · Am Rheinberger Amplonius-Gymnasium fällt noch vor den Herbstferien die Entscheidung, ob die Schule die Einführung des Ganztagsbetriebes im nächsten Schuljahr beantragen wird.

Die siebte Unterrichtsstunde kann am Amplonius-Gymnasium genau so gut von 13.25 bis 14.10 Uhr dauern wie von 14.10 bis 14.55 Uhr. Das hängt davon ab, ob man Schüler der Jahrgangsstufe 5 oder 7 ist. Es reicht ganz schön weit in den Nachmittag hinein – und hat trotzdem nichts mit der Ganztagsschule zu tun. Das ist ein Wort, das zurzeit viele Eltern von „Amplonianern“ verunsichert.

Dabei ist die Sache im Grunde ganz einfach. Schulleiter Heinz Pannenbecker im Gespräch mit der Rheinischen Post: „Man muss unterscheiden zwischen Ganztag einerseits – das ist Schule von 8 bis 16 Uhr an vier Wochentagen, und partiellem Nachmittagsunterricht andererseits.“ Letzterer findet – zunächst für die Fünftklässler – am Rheinberger Gymnasium statt.

Eine Stunde Pause

Nun gibt es allerdings einen aktuellen ministeriellen Erlass, der den Schulen alle Möglichkeiten nimmt, flexibel mit der Stundenverteilung umzugehen, beispielsweise die siebte Stunde ohne längere Pause hinter die sechste zu hängen. Grundsätzlich sind künftig 60-Minuten-Pausen hinter der sechsten Stunde Pflicht. Nach der momentan laufenden Zeit des Übergangs werden sie ab nächstem Schulhalbjahr am Amplonius-Gymnasium zum Unterrichtsalltag.

Konkurrenz aus Moers und Wesel

Mit Ganztagsschule hat das aber auch nichts zu tun. Heinz Pannenbecker: „Wir sehen die Ganztagsschule durchaus positiv, genauso wie die Stadt als Schulträger.“ Aber um Ganztagsschule zu werden, sind diverse Schritte zu gehen. Der erste davon ist – ein Antrag. Ob der gestellt werden soll, wird die Schulkonferenz vor den Herbstferien beschließen. Die Entscheidung fällt die Bezirksregierung, wobei für den Kreis Wesel im Schuljahr 2009/10 nur ein Ganztags-Gymnasium genehmigt werden kann. Und mit den Rheinbergern gehen zwei Weseler Gymnasien sowie eines aus Moers ins Rennen.

Falls die Amplonianer das Rennen machen, würde sich das für die Schüler lohnen: Ganztagsschule steht u.a. für die Möglichkeit, stärker zu fördern, bedeutet einen 20-prozentigen Lehrerstellenzuschlag und ausgebaute Infrastruktur.

Ganz unabhängig vom Ausgang der Ganztagsschul-Entscheidung ist die Frage, wie ab Februar die 60-Minuten-Pause zwischen sechster und siebter Stunde gefüllt werden kann. Punktgenau wird dann auf jeden Fall die neue Mensa des Schulzentrums in Betrieb gehen. Programme aus der Ganztagsoffensive der Landesregierung könnten den Ausbau des Dachbodens im naturwissenschaftlichen Neubau für Aufenthaltszwecke möglich machen; auch rund um die Cafeteria gäbe es geeignete Räume. Aus einem anderen Topf ließe es möglicherweise die Übermittag-Betreuung durch außerschulische Träger finanzieren. Mit Einverständniserklärung der Eltern dürften die betroffenen Schüler allerdings auch die Pausen-Stunde zuhause verbringen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort