Rheinberg Kleinschwimmhalle Borth vor dem Aus

Rheinberg · Im Ausschuss für Kultur und Sport steht eine tiefgreifende Änderung der Bäderstruktur in Rheinberg auf der Tagesordnung. Grundsätzlich soll ein "angemessenes Angebot" erhalten bleiben. Diskussion über Kooperationen.

Die Bäderlandschaft in Rheinberg steht vor einem grundlegenden Umbruch. Hintergrund: Das Aus für die Kleinschwimmhalle Borth kommt früher als absehbar war, um eine teure Reparatur zu vermeiden (RP vom 3. Oktober): Laut Haushaltskonsolidierungskonzept, das die Rheinberger Finanzen in zehn Jahren wieder auf solide Füße stellen soll, war die Schließung der Kleinschwimmhalle erst in der zweiten Jahreshälfte 2014 vorgesehen. Kalkulierter Spareffekt: 50.000 Euro in 2014 und ab 2015 dann 80.000 Euro jährlich. Allerdings wurde die sofortige Schließung der Halle angeregt, wenn Reparaturbedarf von über 20.000 Euro entsteht — mit brutto 28 968,29 Euro läge der jetzt fällige Ersatz für den defekten Wasserfilter deutlich darüber. Deshalb empfiehlt die Verwaltung im Hauptausschuss die sofortige Schließung der Kleinschwimmhalle. Dauerhaft.

Wie es weiter geht, ist Thema im Ausschuss für Kultur und Sport, der am Donnerstag, 10. Oktober, ab 17 Uhr im Stadthaus tagt. In einer Beratungsvorlage berichtet die Verwaltung über die Diskussion in der Arbeitsgruppe Sport, nach Schließung der Kleinschwimmhalle eine Zweifachturnhalle im Ortsteil Borth zu bauen, die für den Schulsport der Gemeinschaftsgrundschule Am Deich und der Montessori-Schule ausreichte. Die nötigen Schwimmzeiten für Schul- und Vereinssport müssten in das Solvay-Hallenbad verlegt werden. Das würde nach Einschätzung der Arbeitsgruppe an Wochentagen zur deutlichen Reduzierung der öffentlichen Öffnungszeiten führen — die am Wochenende erweitert werden könnten.

Grundsätzlich scheint klar: Die Einsparvorgaben und zu erzielende Mehreinnahmen machen eine gravierende Veränderung in der Bäderlandschaft nötig. Um die Bäder zu erhalten, seien insbesondere die Bewirtschaftungs- und Personalkosten deutlich zu reduzieren. Einschnitte — beispielsweise bei Öffnungszeiten und Eintrittspreisen im öffentlichen Badebetrieb — und damit auch beim Personalbestand seien unvermeidlich. Gleichwohl solle auch in Zukunft den Rheinbergern, den Vereinen und den Schulen ein angemessenes Bäderangebot zur Verfügung stehen, betont die Verwaltung in ihrer Vorlage. Vor diesem Hintergrund sei auch die Kooperation mit benachbarten Bädern in Moers und Kamp-Lintfort diskutiert worden und eine Änderung der Betriebsführung bis hin zur Privatisierung.

(RP)
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