Rheinberg Legionellen: Hallenbad in Rheinberg bleibt länger zu

Rheinberg · Die Stadtverwaltung hat das komplette Frischwassernetz des Hallenbades erneuern müssen. Die Eröffnung verzögert sich. Eine Gesundheitsgefahr bestehe nicht, betont Technischer Dezernent Paus.

 Arbeiten im Bereich der Duschanlage

Arbeiten im Bereich der Duschanlage

Foto: Armin Fischer

Das Solvay-Hallenbad bleibt vorerst noch geschlossen und öffnet voraussichtlich erst am 1. Dezember (unsere Redaktion berichtete). Der Grund ist, dass sich dringend erforderliche Renovierungsarbeiten verzögern.

"Wir hatten Probleme mit Legionellen", berichtet Stadt-Architekt Dirk Stenger. Diese Keime habe man schon seit längerem mit Chemikalien behandelt. "Das Wasser in den Schwimmbecken war davon nicht betroffen und eine Gesundheitsgefährdung hat nicht bestanden", unterstreicht Dieter Paus, Technischer Beigeordneter der Stadt. Die Trinkwasserverordnung stelle klare Anforderungen, weshalb die Stadt handeln musste. Bereits im Juni legten die beauftragten Firmen los. Schnell habe sich allerdings herausgestellt, dass der Aufwand größer wird, als zunächst gedacht. "Bauen im Bestand hat seine Tücken", sagt Ralf Chowanietz, Fachbereichsleiter Immobilienwirtschaft bei der Stadt.

Das komplette Frischwassernetz musste erneuert werden. Architekt Dirk Stenger: "Es darf keine Stagnationsleitungen mehr geben." Das Wasser darf also nicht in Leitungen stehenbleiben, weil dann die Gefahr einer Verkeimung besteht. Deshalb sind die neuen Leitungen mit einer automatischen Spülung versehen. Wer Leitungen erneuern will, muss Wände aufreißen. So bauten die Installateure zunächst die Edelstahlleitungen ein, bevor die Wände neu gefliest, neue Armaturen, Waschbecken und Toiletten eingesetzt wurden. Die ganze Maßnahme sei im laufenden Haushalt bereits berücksichtigt und schlägt mit 285.000 Euro zu Buche. "Wir bedauern, dass es zu Verzögerungen kommt", betont Ralf Chowanietz.

Bei der Schulleiterdienstbesprechung, die jetzt im Rheinberger Stadthaus stattgefunden hat, seien die Leiter der Rheinberger Schulen alles andere als begeistert über die Situation gewesen, räumte Bürgermeister Frank Tatzel ein. "Wir waren zunächst froh, dass das Freibad bis zum 30. September geöffnet bleiben konnte und hatten dann die Hoffnung, im Anschluss das Hallenbad nach den Herbstferien eröffnen zu können. Aber das hat leider nicht geklappt."

Die Stadt habe zunächst geprüft, ob Rheinberger Schüler auf Bäder in Moers, Kamp-Lintfort oder Alpen ausweichen könnten - ohne Erfolg. "Das ist deshalb bedauerlich, weil der Schwimmunterricht an einigen Schulen Teil eines festen Sportkonzepts ist", so Tatzel.

Die St.-Peter-Grundschule strebe beispielsweise an, dass jedes Kind spätestens in der vierten Klasse das Seepferdchen-Abzeichen schaffe. Bürgermeister Frank Tatzel teilte mit: "Die Schulen weichen nun auf Ausgleichsangebote aus und verlegen den Schulsport beispielsweise nach draußen, wenn es das Wetter erlaubt. Oder sie unterrichten theoretischen Sportunterricht." In jedem Fall sollen so wenig Sportstunden wie möglich ausfallen.

(up)
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