Alpen Magie auf der Bühne der Bönninghardtschule

Alpen · 150 Besucher klatschten rhythmisch, als sich am Samstagnachmittag der Vorhang nach dem Finale wieder öffnete. Elf Bönninghardtschüler standen auf der Bühne, die diese Anerkennung sichtlich genossen. Sie hatten in der Aula der Bönnighardtschule das Schauspiel Zauberlehrling gegeben. Dabei waren sie in ihren Rollen aufgegangen, als Zauberlehrling, Zaubermeister, Hexe, Bote, Zauberschüler, Eule, Krake oder Besen.

 Goethes Ballade "Der Zauberlehrling" brachten die Bönninghardtschüler mit viel Enthusiasmus auf die Bühne.

Goethes Ballade "Der Zauberlehrling" brachten die Bönninghardtschüler mit viel Enthusiasmus auf die Bühne.

Foto: Armin Fischer

"Die Schüler haben die Ballade als Bilderbuch gelesen", erzählte Martina Schiffer. "Sie haben selber eine Geschichte um die Ballade erarbeitet und die Dialoge geschrieben. Wir haben den Anspruch, Kultur zu vermitteln." Sie leitet zusammen mit Ulrike Baumeister die Theater-Arbeitsgemeinschaft der Bönninghardtschule. Vor drei Jahren war diese Arbeitsgemeinschaft von der Bühne abgetreten, als mehrere Lehrer in den Ruhestand und zu anderen Schulen gewechselt hatten. Seit einem Jahr existiert sie wieder. Jeden Montagmorgen treffen sich zwölf Theaterschüler, die zwischen 14 und 18 Jahre alt sind. "Zauberei und Magie ziehen die Schüler in den Bann", berichtete Ulrike Baumeister nach der erfolgreichen Premiere.

Die Geschichte: Zaubermeister Trube von Krakenstein ist es leid, sein Zauberlabor alleine zu reinigen. Deshalb stellt er einen Zauberlehrling ein, der nicht nur an der Zauberschule magische Tricks lernt. Er hat auch den Burgturm hinunterzusteigen, um mit Eimern an einem Brunnen Wasser zu holen, damit er Labor und Treppenstufen sauber halten kann. Schnell ist auch er diese Plackerei leid. Als der Zaubermeister einmal verreist ist, entdeckt er einen Schlüssel, mit dem er eine Schatulle öffnen kann. Darin liegt ein Zauberbuch. Er versucht sich als Magier: "Alter Besen, mein Meisterstück. Komm aus der Ecke und tu deine Pflicht."

Der Besen schleppt Eimer um Eimer mit kühlem Nass in den Burgturm, um das Zauberlabor buchstäblich unter Wasser zu setzen. Als er den Besen mit einer Axt zerteilt, werden daraus sieben Besen. Das Schauspiel endet mit einem Zitat aus der 220 Jahre alten Ballade: "Ach, da kommt der Meister. Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister - wird ich nun nicht los."

Die Kostüme besorgten sich die Schüler aus karnevalistische Requisiten. Das Bühnenbild stammte zum Teil vom Landestheater Burghofbühne Dinslaken. "Wir habe zum Beispiel den Brunnen geliefert", erzählte Intendant Mirko Schomberg "Auch Musiktechnik und Beleuchtung haben wir gestellt. Wir sind schon lange Kooperationspartner der Bönnighardtschule. Ich denke, jetzt gibt es wieder regelmäßig Aufführungen."

(got)
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