Rheinberg Marie-Luise Fasse zur Orsoyer Fähre: "Alles geklärt"
Rheinberg · Manche Gerichte schmecken erst dann richtig gut, wenn sie aufgewärmt werden. Eintopf etwa. Das weiß Landtagsmitglied Marie-Luise Fasse. Denn die CDU-Politikerin, über Jahre Vorsitzende des Landtagsausschusses für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, ist mit Fragen der Ernährung gut vertraut.
"Anderes solle man lieber nicht zum wiederholten Mal auftischen", sagt die Budbergerin. "Spinat beispielsweise. Pilze. Oder das Thema Orsoyer Rheinfähre." Das hatte ihr Parlamentskollege René Schneider (SPD) kürzlich aufgegriffen (die RP berichtete ausführlich) und dabei das drohende Aus für die wichtige Rheinquerung in Aussicht gestellt, weil die Zufahrtsstraße in einem desolaten Zustand sei. "Alles schon besprochen, alles schon geklärt", hält Marie-Luise Fasse nun dagegen. Denn nachdem schon Anfang 2012 die schwierige Lage der Fähre bekannt geworden war, hatten in Rheinberg Fachausschuss und Rat über Hilfsmöglichkeiten beraten. Parteiübergreifend. Und letztlich habe Fährmann Dirk Nowakowski, der die Sanierung des Fährkopfes bezahlen muss, ein Sanierungskonzept vorgelegt. Inklusive Finanzierung. "Nur der Zeitpunkt der Bauarbeiten ist noch offen", sagt Marie-Luise Fasse. "Also: Alles schon besprochen, alles schon geklärt."
Dem SPD-Politiker hält die Parlamentarierin zugute, dass er zum einen - ebenso wie sie selbst - nach Fördermöglichkeiten für das Projekt sucht und zum anderen, dass er aus Kamp-Lintfort kommt. Dort müsse man selbstverständlich nicht alle Entwicklungen in der Nachbarstadt Rheinberg im Detail kennen. Diese Entschuldigung gelte ihrer Auffassung nach allerdings nicht für Rosemarie Kaltenbach, die in Rheinberg für die SPD als Bürgermeisterkandidatin antritt und seit drei Jahren als Beigeordnete in der Verwaltungsspitze arbeitet. Sie hätte, findet Fasse, mehr wissen müssen, als dass Rheinberg finanziell klamm ist und von der Stadt keine Hilfe zu erwarten ist.
Marie-Luise Fasse: "Sie hätte ihren Parteikollegen vielleicht sogar ein besseres Rezept für aktuelle Themen auftischen können. Aber manchmal verderben viele Köche halt den Brei."
