Rheinberg "Modellschule Rheinberg"

Rheinberg · Schulleiter Norbert Giesen ist hocherfreut, dass nach dem NRW-Schulkonsens die pädagogischen Ziele der neuen Gemeinschaftsschule in Rheinberg weiter verfolgt werden können.

Wer einen Kompromiss als kleinstmöglichen gemeinsamen Nenner gering schätzt, verkennt zumindest beim gerade vereinbarten "Schulfrieden" in Nordrhein-Westfalen die Bedeutung der Verständigung zwischen Rot-Grün und CDU.

Davon ist jedenfalls Norbert Giesen felsenfest überzeugt: "Im Endeffekt gewinnen jetzt doch alle", unterstreicht der Leiter der Rheinberger Realschule, der auch die neue Gemeinschaftsschule Rheinberg führen wird.

Exotenrolle

Dass letztere eine ausgesprochene Exotenrolle spielen wird, hatte die RP gestern exklusiv berichtet: Unter den zwölf genehmigten Gemeinschaftsschulen werden nur die Rheinberger und Lippetal auf Dauer eine gymnasiale Oberstufe haben. Norbert Giesen: "Damit fühlen wir uns sehr wohl". Die Schule gehe mit den Sekundarstufen eins und zwei an den Start und könne das auch künftig anbieten — in Rheinberg gebe sei es damit möglich, das Abitur nach acht Jahren (Amplonius-Gymnasium) und nach neun Jahren (Gemeinschaftsschule) zu machen.

Genug Schüler

"Wir sind froh, dass wir die pädagogischen Ziele, die wir uns gesteckt haben, auch so weiter führen können", unterstreicht Norbert Giesen — der übrigens statt vom Exotencharakter lieber von einer Modellschule spräche, "insbesondere mit Blick auf die pädagogischen Maßnahmen."

Schwerpunkte seien dabei die spezielle individuelle Förderung, das selbstgesteuerte Lernen und das kooperative Lernen. Das Programm werde man so bald wie möglich auch der Politik vorstellen, denn aus den ersten Planungen seien längst Weiterentwicklungen entstanden. Nun gehe es daran, diese Arbeit auch in der Praxis einzusetzen.

Giesen: "Wir freuen uns auf den Schulstart am 7. September, wenn 160 neue Schülerinnen und Schüler zur Gemeinschaftsschule Rheinberg kommen." Die Details zur Ausgestaltung der neuen nordrhein-westfälischen Schullandschaft werden im September/ Oktober festgelegt. Das hatten Klaus Bechstein, SPD-Fraktionsvorsitzender in Rheinberg, und Jürgen Madry als Ortsvereinsvorsitzender beim Besuch im Düsseldorfer Landtag bereits am Dienstagabend erfahren.

Auch die Schulen würden nun sicherlich Überlegungen anstellen, wie es weitergeht, "aber dabei braucht man keine Eile an den Tag zu legen", so Klaus Bechstein gestern im Gespräch mit der Rheinischen Post: Für die Gemeinschaftsschule Rheinberg sei durch den Inhalt des Schulversuchs der Rahmen gesetzt.

Die Entscheidung für die Sonderrolle der beiden Gemeinschaftsschulen sei offensichtlich aufgrund der Schülerzahlen gefallen: Nur hier werde es genug Schülerinnen und Schüler für einen dauerhafte Oberstufenbetrieb geben.

(RP)
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