Rheinberg Vier Kabarett-Asse auf der Adler-Bühne

Rheinberg · Das neue Herbst-Abo der Kulturinitiative ist da: Wolfgang Trepper, Carmela de Feo, Buschtrommel und Lutz von Rosenberg Lipinsky.

Die Kulturinitiative Schwarzer Adler weist auf ihr Kabarett-Abo für den Herbst hin. Es bietet vier abwechslungsreiche Veranstaltungen im Adler an der Baerler Straße 96 in Vierbaum an.

Los geht's am Donnerstag, 14. September, mit Wolfgang Treppers "Tour 2017". Ob Trepper schon wieder über seine Freundin spricht? Keine Sorge, der Freundin geht es gut, die kommt nur am Rande vor. Er poltert und regt sich auf, analysiert die Sprüche von Parteien, Fernsehmoderatoren und natürlich auch wieder von Schlagern. Denn das ist eine nie versiegende Quelle der Freude. Mit anderen Worten: Für sein aktuelles Soloprogramm hat er sich wieder stundenlang vor die Glotze gesetzt, um einen schnellen Überblick zu geben, was man alles nicht sehen muss. Er bereitet sich auf den Bundestagswahlkampf vor und präsentiert eine Auslese von Politikersprüchen. Dann gibt's noch die ganz leise Seite von Trepper.

Carmela de Feo kommt am Mittwoch, 11. Oktober, mit dem Programm "Die Schablone, in der ich wohne" in den Adler. "La Signora", der Nachtspeicher aus dem Süden mit seinem treuen, tastenreichen Gefährten, dem Akkordeon, ist wieder unterwegs "im Auftrag der Bespaßung". Gefangen in der Endlosschleife der guten Laune, macht sie böse Miene zum abgekarteten Spiel.

Das Leben als Showgirl hat sie sich einfacher vorgestellt. Und während jeder Show stellt sie sich die gleiche Frage: Kommt jetzt der Durchbruch oder ist es nur der Blinddarm? Fest steht jedoch, dass La Signora nicht von dieser Welt ist, sondern eine Außeritalienische.

Schräg wie der schiefe Turm von Pisa, farbenfroh wie die Sixtinische Kapelle, fertig wie das Colosseum, heißer als der Heilige Stuhl - so ist La Signora. Mit der Grazie neapolitanischer Eseltreiber tanzt sich La Signora durch ihr Programm auf der verzweifelten Suche nach dem Unsinn ihres Lebens. Getreu dem italienischen Lebensgefühl: Misserfolg ist auch Erfolg, nur anders.

La Signora, die Callas des Akkordeons, lädt ein zu einem Abend, an dem Herzen gebrochen, Seelen verkauft und echte Gefühle täuschend echt imitiert werden.

Am Freitag, 10. November, bespielt die "Buschtrommel" mit ihrem Programm "Dumpf ist Trumpf" die Bühe. Das Leben ist schön: Donald Trump kaspert sich durchs Amt, Erdogan bekommt den Friedensnobelpreis und Markus Söder wird Vorsitzender - der bayerischen AfD. Willkommen im Buschtrommel-Universum. Frau von Anklang will ein Elektro-Auto, Herr Breiing nur mehr PS. Sie ist Veganerin, er will seine tägliche Blutwurst. Sie ist Organspenderin, er spendet bestenfalls seine Hühneraugen. Einig sind sie sich nur beim Asyl-Recht-Schnellverfahren, kurz "Arsch" genannt. Mit Witz und Scharfsinn ziehen sie durch die Republik und lästern über Politik und Gesellschaft. Beiden gemein sind insgesamt 16 Kleinkunstpreise, die bissigen, premium-recherchierten Texte sowie der Jubel des Publikums.

Am Sonntag, 17. Dezember, ist Lutz von Rosenberg Lipinsky zu Gast mit "Wir werden alle sterben - Panik für Anfänger". Deutschland ist in Aufruhr - jeden Morgen dieselbe Frage: Worüber regen wir uns heute auf? Und: Womit beginnen wir? Flüchtlinge oder Aldi-Toast? Politiker oder öffentliche Verkehrsmittel? Die Zeitung selbst? Oder über dieses Internet? Wer jagt uns mehr Angst ein: Die Mehrwertsteuer oder doch die Ehefrau? Und jeden Abend dieselbe Sorge: Sind beide morgen noch da? Ein Schreck jagt den nächsten und keiner lässt nach.

Finanzkrise, Klimawandel, Zuwanderung: Allüberall sind die Bürger besorgt. Das Wetter wird schlechter und das Leben teurer. Die öffentliche Panik ist groß - und wächst stetig. Angeblich ernähren wir uns falsch, werden aber auch immer älter. Angeblich werden wir immer älter, aber sterben auch aus. Angeblich sterben wir aus - aber wir sollen trotzdem vorher noch die Umwelt retten. Kein Wunder: Es ist uns alles zu viel. Viele Menschen sind von den zahlreichen Panikangeboten überfordert.

Lutz von Rosenberg Lipinsky aber kann helfen: Er ist "Deutschlands lustigster Seelsorger". Er spricht uns Mut zu und gibt uns Halt. Er stellt die Politik zur Rede und deren Polemik bloß, die uns trostlos in Schrecken versetzen will. Denn Angst ist kein Zustand - sie ist eine Methode.

Karten fürs Abo im Vierer-Pack zum Preis von 66 Euro gibt es am Adlertresen in Vierbaum, Baerler Straße 96, täglich ab 17 Uhr, sonntags ab 10 Uhr, www.schwarzer-adler.de

(up)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort