Rheinberg Zwei aus drei — oder nur eine?

Rheinberg · Schulpflegschaftssitzung in Paul-Gerhardt. Eltern verstehen, dass zurück gehende Schülerzahlen eine neue Schullandschaft mit sich bringen – wehren sich aber dagegen, dass "ihre" Schule auf der Strecke bleibt.

Schulpflegschaftssitzung in Paul-Gerhardt. Eltern verstehen, dass zurück gehende Schülerzahlen eine neue Schullandschaft mit sich bringen — wehren sich aber dagegen, dass "ihre" Schule auf der Strecke bleibt.

Am 29. April entscheidet der Stadtrat, wie die Grundschullandschaft in Rheinberg-Mitte aussehen wird. Die politische Beratung des Themas beginnt allerdings schon in der nächsten Woche, wenn die "Arbeitsgruppe Schulentwicklung" tagt. Dass auf deren Vorschlagsliste mehr stehen muss als nur die Zusammenlegung der Paul-Gerhardt-Schule mit der Grundschule Grote Gert. Das war jetzt einhellige Meinung in einer Schulpflegschaftsversammlung bei Paul-Gerhardt, zu der Vertreter aus Politik und Verwaltung als Gesprächspartner gekommen waren.

Paul Gerhardt ist größer

Bürgermeister Hans-Theo Mennicken fand mit seiner Schilderung, dass aufgrund der drastisch zurück gehenden Kinderzahlen nicht alle acht Grundschulen in der Stadt erhalten bleiben können, durchaus Verständnis bei den Eltern. Dass dabei allerdings die Paul-Gerhardt-Schule auf der Strecke bleiben sollte, mochten sie nicht hinnehmen — auch wenn sich für die bisherigen Schüler und auch für den Einschuljahrgang 2010 nichts änderte.

Zwar würde Grote Gert Hauptstandort, doch für vier bis fünf Jahre bliebe auch der Betrieb in Paul-Gerhardt an der Schulstraße bestehen. Für ihren Widerspruch nannten die Eltern verschiedene Gründe: Zum einen sei Paul Gerhardt größer als Grote Gert, der Weg zum Grote-Gert-Standort sei für viele deutlich weiter, außerdem habe die Paul-Gerhardt-Schule als einzige steigende Schülerzahlen — "wieso muss die Schule mit den stärksten Leistungen am stärksten büßen?"

Davon könne nicht die Rede sein, unterstrich die Politik und nannte Argumente für einen Zusammenschluss am Standort Grote Gert: U.a. sei das Gebäude neuer, es gebe mehr Klassenräume, die seien heller, das Schulumfeld sei größer, nebenan gebe einen attraktiven Spielplatz. Das stimmte die Eltern nicht um. Sie plädierten dafür, beim Planen der künftigen Schullandschaft auch eine Bündelung der Gemeinschaftsgrundschulen am Standort Schulstraße ernsthaft zu prüfen — und einen Umzug der Katholischen Grundschule St.-Peter ins bisherige Grote-Gert-Gebäude.

Apropos St.-Peter: In etlichen Fragen wurde kritisiert, dass die katholische Grundschule in der aktuellen Diskussion außen vor bleibe — "man hat den Eindruck, dass die Artenschutz steht." Von einer bevorzugten Behandlung könne überhaupt keine Rede sein, unterstrichen Stadt-Vertreter. Zurzeit spreche man über die Zusammenführung von zwei Gemeinschaftsgrundschulen — käme eine Bekenntnisschule dazu, seien ganz andere Aspekte zu bedenken.

Warum nicht auch mit St. Peter?

Genau das war aber eine weitere Alternativ-Überlegung, die aus den Elternreihen angestoßen wurde: Wenn schon auf die sinkenden Schülerzahlen hingewiesen werde, sollte man doch am besten aus den drei heutigen Grundschulen eine einzige machen. Einen Schulverbund an zwei Standorten und insoweit nahe an den Bürgern, durchaus mit einem katholischen Zweig.

Viel Beifall bekam der Appell, bei allen Emotionen nun nicht Zwietracht zu säen und die Schulen gegeneinander auszuspielen.

(RP)
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