Solingen Beim Hexenbrunch in der Bibliothek trifft Buch auf Kunst

Solingen · Der Andrang im Internetcafé der Stadtbibliothek war so groß, dass eilends noch Tische und Stühle beigeräumt werden mussten, damit die vielen Besucher einen Sitzplatz bekamen.

 Am reichhaltigen Buffet konnte beim Hexenbrunch auch aus vielen selbst gemachten Leckereien ausgewählt werden.

Am reichhaltigen Buffet konnte beim Hexenbrunch auch aus vielen selbst gemachten Leckereien ausgewählt werden.

Foto: Köhlen, Stephan (TEPH)

Bereits zum sechzehnten Mal hatte der Verein "Hexenkessel" gemeinsam mit der Stadtbibliothek zum "Literarischen Hexenbrunch" eingeladen. "Das ist schon eine Tradition", erklärte Vorstandshexe Ulla Feldhaus, "wir versuchen, eine Verbindung mit dem Lesen herzustellen und so unseren Brunch zu gestalten." Mit dem Erlös werden Frauen im Aufbruch unterstützt.

In diesem Jahr stand der Hexenbrunch unter dem Titel "Buch trifft Kunst". Hierzu war die 1977 in Münster geborene Ana Tebroke eingeladen, die neben Kunstgeschichte auch Soziologie, Heilpädagogik und Kunsttherapie studiert hat. Ana Tebroke hat eigene künstlerische Projekte entwickelt, wobei sie sich zum Ziel gesetzt hat, Kunst, Literatur und Geschichte zusammenzuführen. Sie sprach über die Verbindungen, die zum einen Literaten mit der Kunst knüpften, zum anderen Künstler mit dem Buch: Viele Schriftsteller griffen auch zur Kunst als Ausdrucksmittel. "Aber es gibt auch Künstler, die sich mit dem Buch beschäftigt haben." Wie wichtig die inneren Bilder sind, machte Ana Teebroke mit einer eigenen Zeichnung deutlich, die sie mit "Imagination" betitelte. Wenige Zeilen eines Gedichtes beschworen da sofort innere Bilder und Vorstellungen in den Köpfen der Zuhörer herauf.

Die Fantasie wurde jedoch auch angeregt durch die musikalische Umrahmung von Rebekka Berger, die als Singer/Songwriter ihre Texte selbst schreibt, die Musik dazu komponiert und selbst singt. Für den Hexenbrunch hatte sie sich eine Freundin zur Verstärkung mitgebracht. Die ausdrucksvollen Stimmen und anrührenden Melodien sorgten für Gänsehautfeeling im Publikum. Es war ein außergewöhnliches Zusammentreffen, da sich Ana Teebroke und Rebekka Berger in der Kinderkrippe in Nottuln kennenlernten.

"Im Laufe von 30 Jahren hat sich die Beziehung erhalten", erzählt Rebekkas Mutter Christa Berger, die für die Programmgestaltung des Hexenbrunch zuständig ist. So kam sie auf die Idee, die beiden als Künstler und Literaten zusammen auf die Bühne zu bringen. Eine gelungene Ergänzung.

(RP)
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