Ein Jahr lang haben die Schüler das Stück "König Artus" im Kammerspielchen einstudiert und dann im vergangenen Jahr aufgeführt. Nun sind sie alle älter geworden. "Das ist von Vorteil", sagt Halbey. Es war Dr. Isabell Immel vom Deutschen Klingenmuseum, die auf der Suche nach einem abwechslungsreichen Programm für das Jugendkulturfestival "K2" am Sonntag an die Hauptschule herantrat und anfragte, ob sie "König Artus" noch einmal spielen würden. "Sie haben gleich ja gesagt", freut sie sich.

Dabei ist die Gruppe gar nicht mehr in der ursprünglichen Konstellation vorhanden. "Zwei Schülerinnen sind inzwischen auf der Realschule, doch sie wollten wieder mitmachen", sagt Nora van Hümmel, Sozialpädagogin an der Hauptschule Central. Viele können ihren Text noch auswendig. Auch Berivan Altintas (13) braucht kein Skript auf der Bühne. "Manche Sachen, die ich lerne, bleiben im Kopf", sagt sie. Obwohl die Schüler inzwischen schon Bühnenerfahrung haben, sind sie vor der Aufführung doch ein wenig aufgeregt. Trotzdem machen sie es gerne "Es macht uns allen sehr viel Spaß", sagt Berivan.

Wie sehr das Theaterspielen die Schüler verändert hat, betont auch Michael Halbey: "Einige haben einen riesen Sprung gemacht, viele sind aus sich rausgekommen." Auch Ernst-Werner Quambusch, Intendant des Kammerspielchens, freut sich darüber: "Das Selbstbewusstsein ist nach oben gegangen." In seinem Theater fanden Proben und Aufführungen statt. Um die Schüler an die Kultur heranzuführen, wird er das Kammerspielchen auch dieses Jahr wieder für Theatergruppen der Haupt- und Sekundarschule Central zur Verfügung stellen. Nur eins bedauert er: "Es gibt von der Politik keine finanzielle Unterstützung, um die Kinder an die Kultur heranzuführen. Es bleibt alles an einem kleinen Privattheater hängen."

Am Sonntag findet das Jugendkulturfestival "K2" im Klingenmuseum statt, unter anderem mit einem Koch-Workshop, jeder Menge Musik und der Theateraufführung von "König Artus", die um 14 Uhr beginnt.