Solingen Die drei Berufskollegs öffnen ihre Türen

Solingen · Mildred-Scheel-, Friedrich-List- sowie das Technische Berufskolleg veranstalten am Samstag nächster Woche einen gemeinsamen Informationstag. Besonderer Akzent ist die enge Verzahnung zwischen Theorie und Praxis.

 Beim Infotag an den drei Berufskollegs stellen ebenso Schüler das Lernen in der Unterrichtspraxis an ihrer Schule wieder interessierten Jugendlichen vor - so wie hier zuletzt im kaufmännischen Friedrich-List-Berufskolleg.

Beim Infotag an den drei Berufskollegs stellen ebenso Schüler das Lernen in der Unterrichtspraxis an ihrer Schule wieder interessierten Jugendlichen vor - so wie hier zuletzt im kaufmännischen Friedrich-List-Berufskolleg.

Foto: Tinter (Archiv)

Der Praxisbezug ist Prinzip an den Berufskollegs. So können beispielsweise die Abiturienten des Technischen Berufskollegs auch mit einer CNC-Drehmaschine umgehen. Statt eines Turbo-Abiturs sind es nach Klasse 10 an den Berufskollegs noch drei Oberstufenjahre bis zum Abitur. Dabei nehmen die Schüler zugleich ein konkretes Berufsfeld samt entsprechenden Bescheinigungen in den Blick, seien es nun an den Kollegs Friedrich-List oder Mildred-Scheel die Schwerpunkte Wirtschaft und Verwaltung beziehungsweise Gesundheit und Soziales - oder eben am Technischen Berufskolleg. "Bei uns ist die berufliche Orientierung im Lehrplan verankert", sagt Isolde Brosig, Leiterin des Friedrich-List-Berufskollegs.

"Das Berufskolleg ein guter Weg in die Zukunft für Solingen" - so lautet das Motto des Tages der offenen Türen, den die drei Kollegs am Samstag nächster Woche anbieten, zum vierten Mal übrigens gemeinsam. Die Auftaktveranstaltung findet in diesem Jahr am Technischen Berufskolleg statt. Dort weiht Oberbürgermeister Norbert Feith auch offiziell das neue Metallographielabor ein.

Mit insgesamt etwa 4000 Schülern haben sich die Berufskollegs in den letzten Jahren zur größten Schulform der Sekundarstufe II entwickelt. Zum Schulprofil der Kollegs gehört, dass jeder Schüler auf der Bildungsleiter nach oben steigen, jeder den nächst höheren Schulabschluss erwerben kann - bis zum Vollabitur. Hinzu kommen Berufs- und Weiterbildungsabschlüsse. Die Ausbildung profitiert von den Kontakten der Lehrenden zur Industrie- und Handelskammer, zu Handwerkskammern, Verbänden und Betrieben, zu Einrichtungen des sozialen Bereichs, zu Universitäten und Fördereinrichtungen, auch über Solingens Stadtgrenzen hinaus, teilt Stadtsprecherin Sabine Rische mit.

Das Friedrich-List-Berufskolleg, Burgstraße, präsentiert bei dem Infotag am 8. November Ergebnisse der Projektwoche. Dabei haben Schüler auch Berufsbilder in verschiedenen Unternehmen erkundet. Unterschiedliche Bildungsgänge werden vorgestellt sowie Themen aus Wirtschaft und Politik erörtert. Gezeigt wird zudem, wie Mathematik betriebswirtschaftliche Probleme lösen kann.

Das Mildred-Scheel-Berufskolleg, Beethovenstraße, ermöglicht den Einblick in den Unterricht in verschiedenen Fächern. Die Kinderpflege lädt ein, Experimente zum Mitmachen auszuprobieren. Unter anderem werden ausgewählte Aktionen zur Betreuung und Pflege von alten und behinderten Menschen präsentiert. Angehende Erzieher geben einen Einblick in die musisch-ästhetische Erziehung. Musikinstrumente werden beispielsweise hergestellt und ausprobiert. Außerdem wird der neue Bildungsgang "Sozialassistent Heilerziehung" vorgestellt.

Im Technischen Berufskolleg mit dem Technischen Gymnasium, Oligschläger Weg, können Besucher beim Tag der offenen Türen erleben, wie eine Touchpen per 3D-Computerprogramm konstruiert und anschließend an Werkzeugmaschinen hergestellt wird. Druck- und Gestaltungstechniker führen zudem professionelle Bildbearbeitungsprogramme vor. Metalle und ihre Strukturen können bei den Werkstoffkundlern unter dem Mikroskop betrachtet werden. Schüler informieren unter anderem über den Bau eines Zimmerbocks und die Elektroverkabelung in einem Haus.

(RP)
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