Was Nebenan Passiert Aus Dem Bezirk Mitte Eigentümer für Rasspe-Areal gesucht

Solingen · Bis zum 30. Juni können sich Investoren beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW für die große Gewerbebrache in Stöcken bewerben. Die Wirtschaftsförderung bietet mit und hat ein Konzept für die künftige Nutzung entwickelt.

Die Gewerbebrache ist seit gut zwei Jahren herrenlos, weil die Eigentümer 2013 das Eigentum an dem Grundstück durch Erklärung gegenüber dem Grundbuchamt aufgegeben haben. Dem Land Nordrhein-Westfalen steht als Fiskus von daher das Recht der Aneignung zu. Doch das Land beziehungsweise der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW sehen für das Rasspe-Gelände keine eigene Verwendung und bieten es deshalb bis Ende Juni potenziellen Investoren an. "Der neue Eigentümer muss allerdings auch ein Konzept aufzeigen, wie die Nutzung der großen Brachfläche künftig aussehen soll", erklärte Karl-Heinz Schmidt, Leiter des Stadtdienstes Planung, Mobilität und Denkmalpflege, in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte.

Die hat die Stadt Solingen, die über die Wirtschaftsförderung das rund sechs Hektar große Gelände erwerben möchte, um dort auf den Freiflächen insbesondere Gewerbe anzusiedeln. "Mit möglichst hoher Arbeitsplatzdichte", sagte Schmidt. Einzelhandel oder aber eine Nutzung als große Logistikfläche sollen in Stöcken beziehungsweise der Peter-Rasspe-Straße ausgeschlossen werden.

So sieht es jedenfalls der Aufstellungsbeschluss für die Bauleitplanung vor, den die Bezirksvertreter jetzt einstimmig beschlossen und der noch im Planungsausschuss (15. Juni) und im Stadtrat (18. Juni) abschließend auf den Weg gebracht wird. Rechtzeitig jedenfalls vor Ende der Bieterfrist am 30. Juni.

Das Rasspe-Gelände ist mit sechs bis sieben Hektar die größste Gewerbebrache in der Stadt. Auch jüngst bei der Online-Beteiligung zu Gewerbeflächen hatten sich viele dafür ausgesprochen, dieses Gelände zu entwickeln, bevor neue Grundstücke in Anspruch genommen werden. "Wir haben im Stadtgebiet noch 32 Brachflächen mit einer Fläche von zusammen 28 Hektar", sagte Schmidt, "die einzelnen Flächen haben also weniger als ein Hektar Größe, von daher hat die Rasspe-Brache eine besondere Bedeutung." 6000 Quadratmeter werden dort seit längerer Zeit schon gewerblich genutzt, nach dem Umzug der Firma Rasspe nach Wermelskirchen stehen indes viele Flächen leer.

Mit dem möglichen Erwerb der Brache durch die Stadt allein ist es aber nicht getan. Denn Altlasten wie Mineralöle, Schlacken oder auch Gießereisande belasten den Boden, die interne Grundstücksentwässerung ist marode und wäre aufzuarbeiten. "Die Sanierung geht in die Millionen", wissen Experten. Hinzu kommt, dass der Denkmalschutz berücksichtigt werden muss - "vor allem für die vorderen Gebäudeteile entlang der Straße", sagte Schmidt. Hier gebe es leider schon Vandalismusschäden, eine Büronutzung ist in diesem Teil der Gebäude aber denkbar. "Wann die Entwicklung der Gewerbebrache starten kann, das liegt aber in den Händen des Bau- und Liegenschaftsbetriebes", erklärte Karl-Heinz Schmidt. Durchweg positiv nahmen die Bezirksvertreter die Vorstellung der Stadt zum Rasspe-Gelände auf. "Das müssen wir so machen, sonst verlieren wir den Einfluss auf dieses Gebiet", sagte Birgit Evertz (Grüne). Auch wenn der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW noch keine Entscheidung getroffen hat, ist für Bezirksbürgermeister Richard Schmidt (SPD) schon jetzt klar: "Wir sind auf dem besten Weg, aus einer Brache ein attraktives Gewerbegebiet zu machen."

(uwv)
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