Solingen Gemeinde gemeinsam planen

Solingen · Pfarrer Stefan Ziegenbalg hat die Pfarrstelle im Seelsorgebereich Fuhr übernommen und sich dort bereits gut eingelebt.

 Stefan Ziegenbalg ist bekannt für kreative Gottesdienste. Neue Ideen können nach seinen Worten aber nicht am Reißbrett entstehen, sondern sich nur im Dialog mit der Gemeinde entwickeln.

Stefan Ziegenbalg ist bekannt für kreative Gottesdienste. Neue Ideen können nach seinen Worten aber nicht am Reißbrett entstehen, sondern sich nur im Dialog mit der Gemeinde entwickeln.

Foto: Köhlen, Stephan (TEPH)

"Alles ist ganz anders, aber auf eine sehr schöne Art und Weise", rekapituliert Stefan Ziegenbalg die letzten Tage. Anfang des Monats hat der Pfarrer die Pfarrstelle im Seelsorgebereich Fuhr übernommen. Sie war nach dem Weggang seines Kollegen Jochen Schulze im Sommer 2010 vakant.

Fünf Kandidaten hatten sich auf die Position beworben. Mit großer Mehrheit entschied sich das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Wald für Ziegenbalg.

Elf Jahre lang hatte der 51-Jährige zuvor mit seiner Frau, der Pfarrerin Kristina Ziegenbalg, die Gemeinde Widdert betreut. Die seelsorgerische Verantwortung wird sie nun alleine übernehmen.

"Der Zeitpunkt für eine berufliche Veränderung war ideal", erzählt der Familienvater, der auch zukünftig mit seinen Lieben in Widdert wohnen möchte.

"Ich gehe dieser neuen Herausforderung voller Freude und Neugier entgegen." Die Gemeindemitglieder in der Fuhr hätten ihm den Neustart sehr leicht gemacht, bedankt sich Stefan Ziegenbalg: "Sie haben mich mit offenen Armen empfangen." Sofort hätten sich viele interessante Gespräche ergeben. Zahlreiche Einladungen zu kleinen Feiern nahm der neue Pfarrer sehr gerne an. Die ersten gemeinsam gefeierten Gottesdienste wurden ebenfalls zum Erfolg und gaben Ziegenbalg das Gefühl, "angekommen zu sein." Nach seinen konkreten Zukunftsplänen im Seelsorgebereich Fuhr gefragt, hält Stefan Ziegenbalg, der für kreative Gottesdienste bekannt ist, sich zurück. "Ich habe keinen Masterplan", sagt er. Neue Ideen könnten nicht am Reißbrett entstehen, sondern sich nur im Dialog mit der Gemeinde nach und nach entwickeln.

Das Jahr 2015 startet für Ziegenbalg mit dem ersten Gottesdienst am 4. Januar. Anschließend sollen viele Treffen mit den verschiedenen Gruppen und Kreisen der Gemeinde und dem Presbyterium folgen. "Ich bin gespannt darauf, wie sich Mitglieder dort unsere Zukunft als Gemeinde vorstellen und freue mich sehr darauf, noch mehr Menschen kennenzulernen." Einzelne Gesichter würde er mittlerweile schon kennen, erzählt Stefan Ziegenbalg. "Es ist toll zu beobachten, wie man sich schnell als Teil einer Gemeinschaft fühlt." Natürlich sei der Abschied von seiner ehemaligen Gemeinde Widdert nicht leicht gewesen.

"Es war sehr emotional", erinnert sich Ziegenbalg an den Gospel-Gottesdienst. Außerdem ist es für ihn und seine Frau Kristina eine Umstellung, zukünftig nicht mehr als Team zu arbeiten, sondern in der seelsorgerischen Betreuung einer Gemeinde auf sich selbst gestellt zu sein. Allerdings hat es nach seinen Worten durchaus Vorteile, vom Teamplayer zum "Einzelkämpfer" zu werden: "Ich schätze den seelsorgerischen Rat meiner Frau sehr und habe schon gemerkt, wie hilfreich es ist, sich mit jemandem auszutauschen, der zwar den gleichen Beruf hat und einem sehr nah steht, aber eine andere Perspektive einnehmen kann."

(pbm)
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