Solingen Linde muss weichen

Solingen · Die Linde im Burger Schlosshof ist vom Pilz befallen und muss gefällt werden. Auch der Wald hat gelitten. Sturm Kyrill im Jahr 2007 und Cynthia im Februar 2010 haben schwere Schäden verursacht.

Es gibt viel zu tun in den Wäldern rund um Solingen. War es 2007 noch Sturm Kyrill, der heftige Schäden hinterlassen hat, kam im Februar dieses Jahres das Sturmtief Cynthia hinzu, das auch in den Baumbeständen wütete. Dazu zwei Jahre hintereinander heiße Sommer, die dem Wald zugesetzt haben. So berichtete es Revierförster Markus Schlösser den Mitgliedern der Bezirksvertretung Burg/Höhscheid, die im Gründer- und Technologiezentrum am Grünewald tagte. "Die Schäden durch Stürme und Borkenkäfer haben zugenommen, 25 Hektar alter Fichtenbestand sind betroffen", erklärte der Förster. Sturmtief Cynthia hat dann vor vier Wochen noch einmal 12 500 Kubikmeter Holz niedergelegt. "Das muss jetzt aufgearbeitet und verkauft werden", sagte Markus Schlösser und erklärte, dass für dieses Holz am Markt keine hohen Preise zu erzielen seien.

Die Waldschäden aus dem vergangenen Jahr sind zum Teil behoben. 20 Hektar Waldflächen wurden inzwischen wieder aufgeforstet. "Es wurde insgesamt 100 000 neuen Bäume gepflanzt, man rechnet 5000 Stück pro Hektar", erklärt der Experte.

Derzeit sind die Mitarbeiter des städtischen Forstamtes damit beschäftigt, die Schäden von Cynthia im Bereich Evertsaue und Galapa zu beseitigen und auch dort eine Fläche von zirka einem Hektar wieder aufzuforsten. Dabei wird darauf geachtet, dass Setzlinge wertvoller Bäume viel Licht bekommen, damit sie sich besonders gut entwickeln können. Damit sie nicht irgendwann einem Sturm zum Opfer fällt, muss die Linde im Burger Schlosshof fallen, denn sie ist von Pilzen befallen und wurde somit als Gefahrenbaum eingestuft, der nicht mehr standsicher ist. Die Tatsache, dass die 180 Jahre alte Winterlinde im Laufe ihres Lebens immer enger von einer Bitumendecke umgeben wurde, hat nicht zur Gesundung beigetragen, wissen die Experten. Um den wertvollen Baum zu untersuchen, so erklärte Bezirksvorsteher Paul Westeppe, sei ein deutschlandweit agierendes und renommiertes Gutachterbüro beauftragt gewesen. Derzeit wird die Sicherheit der Linde durch in der Krone verspannte Seile gewährleistet. Die Bezirksvertreter beschlossen, die Kosten für die Fällung des Baumes (900 Euro) aus ihren freien Budgetmitteln zu übernehmen.

Ahorn beschädigt Mauer

Außerdem soll in Burg ein geschützter Bergahorn gefällt werden, der rechts vom Haupteingang der Burganlage steht. Diesen wollen sich die Bezirksvertreter jedoch erst einmal ansehen. In der Begründung, warum der Baum fallen soll, wird auch der "ungehinderte Blick auf das Schloss" genannt. Ein Hauptgrund soll jedoch sein, dass die Wurzeln des Baumes, der einen Stammumfang von 3,10 Meter hat, die Fundamente der Burgmauer angreifen und in absehbarer Zeit dadurch größere Schäden erwartet werden. Die Bezirksvertreter könnten gegen dieses Vorhaben widersprechen. Nach dem Ortstermin soll entschieden werden.

(RP)
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