Solingen OB-Kandidaten kommen auf den Punkt

Solingen · Bei der Podiumsdiskussion des Walder Werberings waren pointierte Antworten gefragt.

Zum letzten Mal vor der Oberbürgermeister-Wahl versammelten sich alle fünf Kandidaten im Walder Stadtsaal auf einem Podium. Den Veranstaltern vom Walder Werbering ging es darum, die noch Unentschlossenen am morgigen Sonntag ins Wahllokal zu bringen und die Wahlbeteiligung zu steigern. Durch den Abend führten die Moderatoren Peter Wirtz und Bernd Reinzhagen. Die vorgegebene Redezeit und auf die Kandidaten zugeschnittene Fragen verhinderten ausufernde Monologe und erforderten pointierte Antworten.

In einer launigen Einführungsrunde erfuhren die zahlreichen Besucher, Anekdotisches zu den Bewerbern. So musste Frank Feller seiner Frau versprechen, sie im Fall seiner Wahl nicht mit zu Karnevalssitzungen zu nehmen. Tim Kurzbach rühmte das Reinigungsmittel seiner Großmutter, mit dem verunstaltete Wahlplakate wieder sauber werden. Der gelernte Damaszierer und nun als Journalist tätige Friedhelm Funk wäre auch gerne Lehrer geworden. Hakan Canik würde im Finale der Fußball-Europameisterschaft Deutschland die Daumen drücken, wenn es gegen die Türkei ginge. Und Wolfgang "Coco" Teuber hat das Ziel, im "Saftladen" der Verwaltung "aufzuräumen".

Nach den eindrucksvollen Luftbildern des "grünen Solingen" von Hobbypilot und -fotograf Matthias Kunde sollten die Kandidaten ihre Position zu einer lebens- und liebenswerten Stadt erläutern. Tim Kurzbach hob die Mischung aus "Wohnen, Arbeiten und Grün" hervor und betonte, nach außen positiv über diese "wunderbaren Vorteile" sprechen zu wollen. Frank Feller sprach von seiner Heimatstadt als "Perle im Bergischen Land". Für Friedhelm Funk hat die Senkung der Ausgaben und Reduzierung der öffentlichen Verschuldung oberste Priorität; es solle lieber Bestehendes gepflegt, als Neues angeschoben werden. Hakan Canik und Coco Teuber sprachen sich für die Förderung des Tourismus in Solingen aus.

Gefragt nach ihren Konzepten zur Wirtschafts- und Stadtentwicklung betonte Friedhelm Funk, die Marke "Made in Solingen" stützen und das Thema Stahlwaren mit Forschungs- und Bildungseinrichtungen in den Vordergrund rücken zu wollen. Hakan Canik schlug mittelfristig die Ansiedlung einer Hochschule in Solingen sowie den Ausbau der Autobahn-Anbindung vor. "Coco" Teuber würde die Leerstände in der City mit einem Outletcenter nach dem Vorbild von Bad Münstereifel füllen wollen. Frank Feller sprach sich gegen Steuererhöhungen und für die Bevorzugung von Brachflächen zur Ansiedlung von Unternehmen aus. Er wolle sich zudem für die "Arena Bergisch Land" einsetzen und sei von dem Projekt überzeugt. Tim Kurzbach will indes durch Investition in Schulen die Attraktivität des Standorts Solingen für Familien aus dem Rheinland steigern und sie zum Zuzug bewegen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort