Unter dem Motto "Das Problem heißt Rassismus" ist am Samstag ein Demonstrationszug durch die Innenstadt von Solingen gezogen. Kurz vor dem 20. Jahrestag des Brandanschlags von Solingen wollen die Demonstranten ein Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit setzten.
Deutlich mehr Teilnehmer als erwartet sind gekommen. Die Polizei sprach schon am Mittag von einer größeren Zahl an Demonstranten, als zuvor von Veranstaltern angemeldet. Eine Polizeisprecherin schätzte die Teilnehmerzahl dann später auf rund 2000 Personen.
Mit der Veranstaltung wollte ein linkes Bündnis verschiedener Gruppen an die fünf Mordopfer erinnern, die am kommenden Mittwoch vor 20 Jahren beim Solinger Brandanschlag durch vier später verurteilte Rechtsextreme umgebracht wurden.
Unter den Demo-Teilnehmern befanden sich linke Autonome, die einem so genannten schwarzen Block mit durch Solingen zogen.
Einen ersten Halt machten die Demonstranten am Solinger Rathaus, wo verschiedene Redner an die Mordopfer von 1993 erinnerten. Vom Rathaus ging es dann später zur Unteren Wernerstraße, wo bis zum 29. Mai 1993 das Haus der türkischstämmigen Familie Genc gestanden hatte.
Dort legten die Demoteilnehmer eine Gedenkminute für die Opfer ein. Am späteren Nachmittag versammelten sich die Demonstranten dann zu einer Abschlusskundgebung auf dem Graf-Wilhelm-Platz.
In einem ersten Fazit sprach die Polizei von einer ruhigen Veranstaltung. Nur am Rande der Demo sei es zu vereinzelten "Scharmützeln" gekommen. Um keine Emotionen aufkommen zu lassen, hielt sich die Polizei sichtbar zurück und griff nur vereinzelt ein.
Der Veranstalter lobte die Einsatzkräfte für ihr besonnenes Verhalten.