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Ansichtssache Solingen steht bald ohne Jugendherberge da

Solingen · Die Verwaltungsspitze von Solingen und die Bezirksvertretung Burg/Höhscheid sind sauer auf das Jugendherbergswerk Rheinland.

Die Kommunikation zwischen der Stadt und dem Jugendherbergswerk Rheinland war in den vergangenen Jahren gegeben. Aber sie war unter dem Strich zuletzt überhaupt nicht zielführend, eher blockiert. Zu unterschiedliche Interessen prallten wohl gegeneinander. An einen Tisch zusammensetzen, diese Bereitschaft hatte dennoch die Stadt und sprach eine Einladung an den Geschäftsführer des Herbergswerkes aus. Der ließ diese Einladung aber ebenso verstreichen wie die Einladung der Bezirksvertretung Burg/Höhscheid am vergangenen Donnerstag. Das Jugendherbergswerk glänzte mit Abwesenheit. Obwohl auch die Bezirksvertreter aus erster Hand erfahren wollten, warum die Jugendherberge in Oberburg, nahe Schloss Burg gelegen, zum Jahresende geschlossen werden soll. Das Jugendherbergswerk Rheinland will das Gelände veräußern und hofft wohl mit Blick auf eine mögliche Wohnbebauung auf dem Grundstück, einen guten Preis erzielen zu können. Ende des Jahres soll die Herberge schließen, eventuell erst im Frühjahr 2018. Der Vorstand des Jugendherbergswerks Rheinland hatte dies bereits am 30. Mai beschlossen.

Aber die Stadt Solingen will um den Erhalt der Jugendherberge kämpfen, zumal mit dem Standort in Gräfrath bereits einer aufgegeben werden musste. Hier hatte die Zentralfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft die Immobilie vom Jugendherbergswerk erworben, um dort Schüler unterzubringen.

Aus Sicht der Stadt sind mit Blick auf Oberburg längst nicht alle Möglichkeiten ausgelotet. Sie will den Jugendherbergsstandort dort erhalten, unabhängig vom Weiterbetrieb des über 70 Jahre alten Gebäudes im Stadtteil Oberburg. Die Verwaltung ist davon überzeugt, dass vor dem Hintergrund der umfangreichen Sanierung und Modernisierung von Schloss Burg der Standort großes Potenzial besitzt.

Aber die Vorstellungen der Stadt müssen sich nicht mit denen des Jugendherbergswerks decken. Der Verein hat andere Vorstellungen und ist davon überzeugt, dass sich der Rückbau der derzeit 118 Betten-Herberge auf eine mit lediglich 60 wirtschaftlich nicht rechnet. Das wurde in den vergangenen Monaten geprüft - die Investition auch für die notwendige Modernisierung wäre zu hoch gewesen.

Schließt die Herberge in Oberburg, steht Solingen gänzlich ohne Jugendherberge da. Bleibt allein die Hoffnung, eine neue "Bergische Jugendherberge" könnte vielleicht in Solingen entstehen. Aber hier steht auch die Konkurrenz in den Nachbarstädten Wuppertal, Remscheid oder im Neanderthal ebenfalls in den Startlöchern. Von daher ist es keinesfalls ausgemacht, dass Solingen den Zuschlag erhält.

(uwv)
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