Solingen Spannende Fahrt im Müllauto

Solingen · Umwelterziehung: Eine Gruppe der Kita Fuhr erkundete am Mittwoch das Gelände der Technischen Betriebe.

Als der sechsjährige Riad als Erster auf das Trittbrett des Müllwagens steigen durfte, riefen die anderen Kinder wie im Chor: "Wir wollen das auch !" Müllwerker Rolf Mutz beschwichtigte und versprach: "Wartet ab, es kommt noch viel besser." 17 Kinder der Kindertagesstätte Fuhr im Alter von fünf und sechs Jahren besuchten gestern die Technischen Betriebe an der Dültgenstaler Straße - und kamen aus dem Staunen kaum noch heraus.

In zwei Gruppen eingeteilt erkundeten sie das Gelände am Rande des Walder Stadtkerns. Kraftfahrer Thomas König demonstrierte den Gästen, wie die Kehrmaschine funktioniert: Jeder durfte eine Hand voll Papierschnipsel auf den Boden werfen, den die Maschine unter lautem Brummen einsog. Normalerweise werde der Laubbehälter einmal pro Tag geleert, berichtete König: "In den Zeiten, in denen viel von den Bäumen fällt, machen wir das sogar fünf bis sechs Mal am Tag".

Anschließend führte der Mitarbeiter der Stadt die Kinder und ihre Erzieherinnen ins Salzlager. "Salz löst den Schnee auf, und das Granulat hat eine abstumpfende Wirkung", erklärte König, während die Kinder verblüfft den riesigen weißen Berg vor sich in Augenschein nahmen.

"Diese Besuche der Kindergärten und der ersten beiden Grundschulklassen im Rahmen der Umwelterziehung bei uns sind längst ein Dauerbrenner", sagte Abfallberaterin Martina Chudek. Manche Kindergärten seien bereits seit mehr als 20 Jahren regelmäßig dabei. Für die Vorbereitung des Ausfluges stellen die Technischen Betriebe den Einrichtungen verschiedene Unterrichtsmaterialien sowie Kinderbücher und Spiele zum Thema Abfall zur Verfügung. "Uns ist wichtig, dass die Kinder das, was sie hier erleben, auch nach Hause tragen", sagte Chudek.

"Ich habe viele von diesen Dingen schon gehört", erzählte Riad, der sich immer wieder mit guten Beiträgen zu Wort meldete. "Am meisten freue ich mich auf eine Tour mit dem Müllauto", verriet er. Und er sollte nicht enttäuscht werden: Zunächst einmal durfte jeder Besucher einmal den Hebel zum Abkippen der Mülltonnen am Heck des Wagens bedienen. Dann kletterten alle Kinder in die 2,50 Meter hohe Fahrerkabine des Autos, und Rolf Mutz drehte mit ihnen eine große Runde über das Betriebsgelände: Vorbei an einem Berg von Plastik- und Papiermüll, Kehricht und der Tankanlage für die großen Fahrzeuge der Stadt. "Danach wollen immer alle Müllwerker werden - auch die Mädchen", berichtet Chudek.

"Das war super", freute sich Riad und nahm in der Tat eine Menge an spannenden Erinnerungen mit nach Hause.

(RP)
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