So trat das Unternehmen vor einiger Zeit mit der Bitte an die Stadt Solingen heran, die Filiale an der Merscheider Straße im Bereich Schwarze Pfähle zu erweitern. Geht es nach Netto, sollen die Kunden zukünftig nicht mehr auf den augenblicklichen rund 716 Quadratmetern, sondern zukünftig auf einer Fläche von exakt 1050 Quadratmetern ihre Einkäufe erledigen.

Doch daraus könnte nichts werden. Denn am Donnerstagabend ist eine Beschlussvorlage der Verwaltung durch den Stadtrat gegangen, die die Aufstellung eines veränderten Bebauungsplans für das betreffende Gebiet vorsieht. Auf diese Weise wollen die zuständigen Stellen im Rathaus eine Ausdehnung verhindern, so wie sie vom Unternehmen vorgesehen ist. Der Grund: Bei der Stadt Solingen wird befürchtet, dass ein weiter anhaltender, ungebremster Wildwuchs von Discountern dem bestehenden Einzelhandel schadet - und vor allem ortsansässigen Geschäftsleuten über kurz oder lang das sprichwörtliche Wasser abgräbt.

Denn tatsächlich rücken in der Klingenstadt immer mehr Discounter in Richtung der gewachsenen Stadtteilzentren mit ihrem bestehenden Warenangebot vor. Und das ist wiederum nicht im Sinne des kommunalen Einzelhandelskonzepts. "Die Zentren sollen geschützt werden", sagte eine Sprecherin der Stadt gestern. Sie verwies zudem darauf, dass Netto an der Merscheider Straße sehr wohl expandieren dürfe - nur eben nicht in dem von dem Discounter gewünschten Umfang.

Netto selbst war indes am Freitag nicht in der Lage, auf die neue Entwicklung zu reagieren. Eine Anfrage unserer Redaktion zu dem Standort Merscheider Straße blieb seitens des Unternehmens bis zum Abend unbeantwortet.