Solingen Zentrum hilft Menschen mit Demenz

Solingen · Bis zu 600 Menschen berät das Gerontopsychiatrische Zentrum im Jahr.

 Die städtische Sozialarbeiterin Margit Dosin (l.) und Chefarzt Dr. Friedrich Leidinger berieten Interessierte wie Klaus Flöck zum Thema Demenz.

Die städtische Sozialarbeiterin Margit Dosin (l.) und Chefarzt Dr. Friedrich Leidinger berieten Interessierte wie Klaus Flöck zum Thema Demenz.

Foto: Köhlen

Seit rund 10 Jahren bietet das Gerontopsychiatrische Zentrum des Landschaftsverbandes Rheinland an der Frankenstraße eine Anlaufstelle für Menschen ab 65, die von psychischen Krankheiten betroffen sind. "Oft treten Probleme mit dem Gedächtnis, Angstzustände oder Depressionen auf", sagte Chefarzt Dr. Friedrich Leidinger beim Tag der offenen Tür, zu dem das Zentrum am Samstag eingeladen hatte.

Zwischen 500 und 600 Menschen berät das Zentrum im Jahr. "Zunächst kommen die Menschen, um sich beraten zu lassen bezüglich der psychischen Probleme im Alter", sagte Leidinger. Besteht Behandlungsbedarf, so können sich die Patienten im Zentrum ambulant untersuchen und behandeln lassen. "Wir stellen eine umfassende psychiatrische Diagnose", betonte der Chefarzt.

Dem Patienten steht ein Team von Fachärzten, Psychologen, Sozialarbeitern, Fachpflegekräfte und geschulten Arzthelferinnen zur Verfügung. "Wir sind ein bunter Haufen", sagte Friedrich Leidinger lächelnd, was jedoch wichtig sei, denn bei den meisten psychischen Erkrankungen ginge es um Horizonterweiterung und um ein Gefühl von Fremdsein bei den Betroffenen.

Ab November wird der Psychologe Theodoros Polychronidis die Leitung der neuen Gedächtnissprechstunde übernehmen. "Zielgruppe sind Menschen im Anfangsstadium", erklärte er am Samstag.

Denn die Angst vor Demenz ist groß. Viele Menschen, die befürchten, erkrankt zu sein, sind es nicht. Da will die Gedächtnissprechstunde Aufklärung geben. Und für die, die erkrankt sind, bietet die Früherkennung die Möglichkeit, sich vorzubereiten. "Es geht darum, dass der Mensch mit Demenz eine gute Lebensqualität haben kann", so Polychronidis. Denn die Lebenserwartung ist trotz der Krankheit hoch, durchschnittlich zehn Jahre.

Auch aus diesem Grund ist eine Erweiterung geplant. Auf dem Nachbargrundstück soll im Winter der Bau eines Passivenergiehauses beginnen, in dem zwei Stationen untergebracht werden.

(sue)
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