Tönisvorst Gesamtschule: Fragenkatalog der CDU

Tönisvorst · Für Donnerstag lädt die Mobile Redaktion der RP an der Hochstraße zum Gespräch ein: Die Sekundarschule will Gesamtschule werden. Was bedeutet das für die Schullandschaft der Stadt? Was wünschen sich die Eltern?

 Im Schulzentrum Corneliusfeld sind bisher Gymnasium und Sekundarschule zusammen untergebracht.

Im Schulzentrum Corneliusfeld sind bisher Gymnasium und Sekundarschule zusammen untergebracht.

Foto: W. KAISER

Am Mittwoch haben die Politiker das Wort. Dann soll im Schul- und Kulturausschuss die Zukunft der Sekundarschule thematisiert werden. Die Schulkonferenzen sollen dazu ein Meinungsbild abgeben. Am Donnerstag hat die Stadtöffentlichkeit das Wort. Dann kommt die RP mit einer mobilen Redaktion nach St. Tönis. Während des Wochenmarktes stehen der gelbe Minicooper und Stehtische samt einem kleinen überdachten Stand - falls es regnet - an der Hochstraße in Höhe Nummer 5. Wir sind neugierig, wie Sie das Thema Gesamtschule sehen. Ist diese Schulform eine Chance für Tönisvorst, ist sie die einzige Rettung für die Sekundarschule, die landesweit bei den Anmeldezahlen hinterherhinkt? Ist sie vor allem in der Oberstufe eine Gefahr für das Gymnasium? Sind zwei Oberstufen, die in einem Schulzentrum kooperieren, ein Gewinn für die Stadt? Was sagen Handwerker und Unternehmer in der Stadt über ihre Nachwuchssorgen? Welche Schulform wünschen sie sich?

Nachdem die FDP auf Facebook eine Meinungsumfrage gestartet hat, sind auch die anderen Parteien intensiv in der Beratung. Wenig hilfreich war dagegen die interne Informationsveranstaltung für die Mitglieder des Schul- und Kulturausschusses sowie des Rates. Jetzt hat die CDU-Fraktion einen Fragenkatalog zum Schulstandort vorgelegt und vor der Sitzung des Ausschusses am Mittwoch (18 Uhr, Ratssaal, Hochstraße 20a) als Pressemitteilung öffentlich gemacht. Diese Fragen will die CDU in der Ausschusssitzung einbringen. Die Entscheidung, eine Sekundarschule in eine Gesamtschule umzuwandeln, "hat enorme Auswirkungen auf die Stadtgesellschaft, Schüler, Eltern, Schulstandorte und ganz sicher auch die städtischen Finanzen", weist Ausschussvorsitzende Angelika Hamacher auf die Tragweite einer Umwandlung hin. Deshalb müssten vorher viele Fragen gestellt und von der Verwaltung eindeutig beantwortet werden. "Nur auf einer sehr guten Informationsgrundlage lässt sich ein Beschluss fassen", betont Hamacher.

Am Mittwoch wird auf jeden Fall kein Beschluss pro oder contra Gesamtschule gefasst, sondern die öffentliche Diskussion eröffnet. Die CDU hat dafür 13 Hauptfragen mit Unterfragen entwickelt. Dabei dreht sich ein Großteil darum, welche Vorteile eine Gesamtschule für Tönisvorst bietet. Die CDU will aber auch wissen, ob bei weiter sinkenden Schülerzahlen nicht auch die Schulform Gesamtschule gefährdet wäre. Zudem wollen die Schulpolitiker wissen, ob zwingend eine Größe von 42 Schülern für die Oberstufe benötigt werde oder was mit einer Sekundarschule geschehe, die pro Jahrgang über eine Schüleranzahl von um die 60 verfügt.

Bisher gehen 23 Prozent der Fünftklässler aus Tönisvorst auf eine Schule jenseits der Stadtgrenzen. Die CDU nimmt die Auspendlerquote ins Visier und fragt, wie man diese Zahl senken könne. "Unser Ziel muss es doch sein, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler dort zur Schule gehen, wo sie auch wohnen", formuliert Angelika Hamacher ihre politische Zielrichtung.

Zum Fragenkatalog gehören auch die Auswirkungen einer Gesamtschule auf das Michael-Ende-Gymnasium. Gibt es Auswirkungen bei der Lehrerzuweisung? Oder was bedeutet eine mögliche Beschränkung des Gymnasiums auf eine Vier-Zügigkeit. "Als Kommunalpoltik sind wir aufgefordert, alle Argumente und Fakten zu eruieren, zu kennen und zu berücksichtigen - in diesem Prozess sind wir gerade", beschreibt die Ausschussvorsitzende den Stand. Und: Eine solch weitreichende Entscheidung benötige Zeit.

(RP)
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