Tönisvorst Wunderschöner Herbst - Jetzt ist wieder Kürbis-Zeit

Tönisvorst · Als unsere Gastautorin besuchte Ex-Apfelkönigin und Ernährungsberaterin Annica Lambertz mit ihrer Schwester, der Fotografin Constanze Lambertz, den Kürbishof Mertens. Wie kommt man gesund durch den Herbst?

Tönisvorst: Wunderschöner Herbst - Jetzt ist wieder Kürbis-Zeit
Foto: constanze Lambertz

Der Herbst ist eine Jahreszeit mit vielen Facetten. Die Tage werden kürzer, und der Wind weht kräftig durchs Land. Die Bäume am Niederrhein verlieren zunehmend ihr saftiges Grün und erstrahlen nun in kräftigen Rot-, Orange- und Gelbtönen - es ist Herbst. Für viele Menschen gehört der farbenfrohe Herbst zur schönsten Jahreszeit. Der Herbst ist wirklich wunderschön, jedoch auch tückisch - das weiß ich als Sportwissenschaftlerin und Ernährungsberaterin.

Die Temperaturschwankungen im Herbst sind oft extrem. Während morgens oft schon einstellige Temperaturen vorherrschen, erreicht das Thermometer mittags nicht selten die 20-Grad-Marke. Ich empfehle kleidungstechnisch deshalb das Zwiebelprinzip. Wer mehrere dünne Lagen übereinander anzieht, muss morgens nicht frieren und kann im Tagesverlauf bei steigenden Temperaturen Schicht um Schicht ablegen. Wer hingegen schon die dicke Wintergarderobe auspackt, der kommt leicht ins Schwitzen. In verschwitzter Kleidung fangen wir sehr schnell an zu frieren, das schwächt auf Dauer unser Immunsystem und macht uns anfällig für Infektionen.

 Nicole Mertens bietet auf ihrem Kürbishof zwischen Vorst und Oedt rund 20 verschiedene Kürbissorten an.

Nicole Mertens bietet auf ihrem Kürbishof zwischen Vorst und Oedt rund 20 verschiedene Kürbissorten an.

Foto: constanze lambertz

Die Jahreszeit zwischen Sommer und Winter wird damit zur echten Belastungsprobe für unseren Körper, aber auch für unser Gemüt. Typische Anzeichen für den sogenannten November-Blues sind Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Heißhungerattacken. Diese Symptome lassen sich überwiegend mit den veränderten Lichtverhältnissen erklären. Bei Dunkelheit wird vermehrt das schlaffördernde Hormon Melatonin ausgeschüttet, bei Licht wird es wieder abgebaut. Fehlt jedoch das Licht, bleibt der Melatoninspiegel im Körper erhöht, was die Stimmung sprichwörtlich in den Keller sinken lässt. Die geringe Sonneneinstrahlung im Herbst hemmt außerdem die Synthese des stimmungsaufhellenden Botenstoffes Serotonin.

Als Sportwissenschaftlerin empfehle ich deshalb, jede Möglichkeit auszunutzen, um Tageslicht zu tanken. Dazu eignen sich ausgiebige Spaziergänge, Radtouren oder sonstige Aktivitäten im Freien. Auch bei bedecktem Himmel wird durch das Sonnenlicht Melatonin abgebaut und der Vitamin-D-Haushalt aufgefüllt. Wer es sportlich mag, sollte dem "Herbst-Tief" einfach davonlaufen. Bewegung und sportliche Aktivität lassen nicht nur unseren Körper widerstandsfähiger gegenüber Infekten werden, sie sorgen auch für die nötige Dosis Endorphine ("Glückshormone") und kurbeln den Stoffwechsel ordentlich an. Man sollte es jedoch nicht übertreiben, sich vorher gründlich aufwärmen und auf passende Kleidung achten. Besonders über die Hände und den Kopf verliert man in der kalten Jahreszeit viel Wärme. Mützen und Handschuhe schützen vor dem Auskühlen.

 Die Kürbis-Cookies sind ein echter Leckerbissen.

Die Kürbis-Cookies sind ein echter Leckerbissen.

Foto: constanze lambertz

Dazu kommt: Eine gesunde Ernährung ist das A und O. Wer gesund und fit durch den Herbst kommen möchte, sollte nicht nur auf ausreichende Bewegung und Tageslicht achten, sondern sich auch vitamin- und ballaststoffreich ernähren. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist das A und O. Ein absoluter Herbstklassiker ist der Kürbis - und das auch völlig zu Recht, finde ich, denn Kürbisse enthalten nicht nur wertvolle Vitamine und Mineralstoffe, wie zum Beispiel das Beta-Carotin, Kalium, Magnesium oder Eisen, sondern auch viele sättigende Ballaststoffe. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass die Beerenfrüchte, zu denen Kürbisse botanisch gehören, unbeschadet sind, beim Klopfen hohl klingen und einen verholzten Stiel haben, denn dann haben sie einen optimalen Reifegrad erreicht.

Auf dem Kürbishof Mertens, welcher im Graverdyk zwischen Vorst und Oedt seit vier Jahren von Familie Mertens betrieben wird, erhält man rund 20 verschiedene Kürbissorten. "Kürbisse gibt es überall", sagt Nicole Mertens, "aber bei uns erhält man das Rezept, die passenden Gewürze und das Süppchen dazu." Gesät und geerntet wird in dem kleinen Familienbetrieb von Hand. Auf einer rund 1000 Quadratmeter großen Fläche hinter dem Haus wachsen und gedeihen verschiedene Zier- und Speisekürbisse. In dem kleinen Hoflädchen im Garten erhält man handbemalte Kürbisse mit fröhlichen Gesichtern und verschiedene andere Dekorationsmaterialien und -ideen, so zum Beispiel auch mehrfarbige Ziermaiskolben. Wer sein Zuhause herbstlich und vor allem natürlich gestalten möchte, ist hier genau an der richtigen Adresse, finde ich. Neben den Kürbissen und Maiskolben eignen sich auch Kastanien, getrocknete Blätter, Tannenzapfen, Kornähren oder Zieräpfel für eine wunderschöne Herbstdekoration - also einfach mal beim Spaziergang im Wald die Augen offen halten.

 Der gefüllte Mini Musk sieht gut aus und schmeckt auch so.

Der gefüllte Mini Musk sieht gut aus und schmeckt auch so.

Foto: Cosntanze Lambertz

Wer den Kürbishof einmal außerhalb der üblichen Öffnungszeiten kennenlernen möchte, der hat am 31. Oktober Gelegenheit dazu. Dann findet, wie schon im vergangenen Jahr, das große "Kürbis-Schnitzen" statt. "Durch das kindgerechte Werkzeug, welches ebenfalls hier auf dem Hof erhältlich ist, können selbst Dreijährige problemlos mitbasteln", erklärt Nicole Mertens.

(RP)
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