Viersen Boisheimer eröffnen ihr BoDo-Café

Viersen · Noch im März möchten die Betreiber im Boisheimer DorV-Zentrum die ersten Kuchen und Getränke servieren. Das Café soll Begegnungsstätte sein, aber als Frequenzbringer auch Kunden in den benachbarten Lebensmittelladen locken

 Die letzten Handgriffe: Über einem Notausgang muss Michael Wolter, Geschäftsführer der DorV-Zentrum Boisheim gGmbH, noch ein Hinweisschild anbringen, auch ein Rauchverbots-Schild montiert er noch im BoDo-Café.

Die letzten Handgriffe: Über einem Notausgang muss Michael Wolter, Geschäftsführer der DorV-Zentrum Boisheim gGmbH, noch ein Hinweisschild anbringen, auch ein Rauchverbots-Schild montiert er noch im BoDo-Café.

Foto: Knappe

Ein paar Schilder muss Michael Wolter noch montieren, damit im BoDo-Café alle Vorgaben des Ordnungsamtes erfüllt sind. Ist das erledigt, bittet er einen Mitarbeiter zum Ortstermin. Sobald dann die Behörde die nötige Genehmigung erteilt, können der Geschäftsführer der DorV-Zentrum Boisheim gGmbH und sein Team das Café offiziell eröffnen. "Das wird noch in diesem Monat passieren", sagt Wolter, damit rechne er fest. "Ein Datum müssen wir aber noch finden."

Das Café ist Teil des DorV-Zentrums am Pütterhöfer Weg 8, wobei DorV für "Dienstleistung und ortsnahe Rundumversorgung" steht: Als der letzte Einzelhändler in Boisheim geschlossen hatte, wurden die Bürger selbst aktiv und eröffneten im Oktober 2015 in der ehemaligen Feuerwache das BoDo - ihr Boisheimer Dorfzentrum mit Ladenlokal.

Jetzt war das BoDo-Café mit seinen rund 30 geplanten Sitzplätzen und einer Außenterrasse auch eines der Themen, mit denen sich die Teilnehmer der ersten Gesellschafter-Versammlung der DorV-Zentrum Boisheim GbR, die als juristische Person Gesellschafter der gleichnamigen gemeinnützigen GmbH ist, befasst hat. Der DorV-Zentrums Boisheim GbR gehören 55 Mitglieder an, die 101 Anteilsscheine erworben haben. 51 von ihnen kamen zur Versammlung in die Gaststätte "An St. Peter". Dabei wurde deutlich, dass die GbR und die gGmbH mit den Umsatzzahlen im DorV-Laden nicht ganz zufrieden sind. Auch der Kundenkreis ist nicht der erwartete: Von den Boisheimer Senioren, für die das DorV-Zentrum eigentlich gedacht war, kam nicht einmal die Hälfte, auch der "Bring-Service" für Waren per Fahrrad wurde bisher nicht angefordert. Dafür kommen mehr jüngere Boisheimer mit ihren Kindern, auch wegen der meist regionalen Angebote bei den Lebensmitteln.

Mit rund 200 Kunden am Tag hatten die GbR und die gGmbH vor zwei Jahren gerechnet, im vergangenen Jahr waren es gerade mal 100 am Tag, die einen Umsatz von rund 237.800 Euro erbrachten. So gab es letztendlich nur ein Ergebnis von knapp 10.000 Euro vor Steuern - und "das muss mehr werden", sagte die Geschäftsleitung bei der Gesellschafter-Versammlung. Dafür gründete Brigitte Jansen den "Förderverein für das BoDo", das nun Mitglieder sucht für einen Jahresbeitrag von mindestens 20 Euro oder einem beliebigen höheren Betrag.

"Wir stehen nicht vor dem Aus, davon kann keine Rede sein", betont Michael Wolter. "Aber wir müssen daran arbeiten, dass wir mehr Geld zur Verfügung haben." Zum Beispiel, damit Investitionen wie eine neue Kühlanlage für den Laden getätigt werden könnten. Im BoDo-Café sieht er eine Chance: "Es soll zusätzlich Frequenz bringen." Wer dorthin kommt, kaufe hoffentlich auch noch etwas im Laden ein - und umgekehrt. "Wir planen feste Öffnungszeiten für das Café", kündigt er an. "darüber müssen wir aber noch im Team beraten". Es solle auch eine Begegnungsstätte sein, ergänzt er - ein Ort für Vereinstreffen und Computerkurse, Familienfeiern und Kaffeekränzchen.

(flo)
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