Brüggen Bringt Windrad Modellflieger ins Trudeln?

Brüggen · Der Luftsportverein Brüggen-Schwalmtal bangt um seinen Modellflugplatz in der Happelter Heide, wenn in direkter Nachbarschaft ein weiteres Windrad genehmigt würde. "Im Gutachten des Deutschen Aero Club werden für das Vereinsgelände ,massive' Auswirkungen bescheinigt", schrieb der Vorsitzende Daniel Probstfeld dem FDP-Landtagsabgeordneten Dietmar Brockes. Daher habe die am Genehmigungsverfahren beteiligte Bezirksregierung Düsseldorf in einem Schreiben vom 9. September 2010 einen anderen Standort vorgeschlagen, "erhebliche Bedenken" gegen die Errichtung der Windkraftanlage mitgeteilt und vorgeschlagen, die "Errichtung zu versagen". Der Kreis Viersen, der die Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz bearbeitet, hat noch keine Entscheidung getroffen. "Wir prüfen das zurzeit", sagte Kreis-Pressesprecher Axel Küppers auf Anfrage.

FDP-Anfrage an den Kreis

Der Luftsportverein wies in seinem Brief an Brockes noch einmal ausdrücklich darauf hin, "dass die Bezirksregierung Düsseldorf mit der Erteilung der Platzgenehmigung im Jahr 1985 sicherstellen wollte, dass diese Modellflugplatzanlage auf Dauer erhalten und leistungsfähig bleibt". 2005 habe die Gemeinde Brüggen das Modellfluggelände in ihrem Flächennutzungsplan eingetragen. Der Brachter FDP-Landtagsabgeordnete teilt die Befürchtungen der Modellflug-Sportler: "Durch die Genehmigung einer weiteren Windkraftanlage direkt vor dem Flugplatz wäre der Verein in seiner Existenz bedroht." Irene Wistuba, FDP-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, richtete eine dringliche Anfrage an Landrat Peter Ottmann, in der sie Detailangaben zu dem Antrag einfordert.

Die Gemeinde Brüggen hatte zu der geplanten Anlage bereits am 23. April 2010 eine Stellungnahme abgegeben, keine planungsrechtlichen Bedenken geäußert und darüber in einem Bauausschuss unter "Mitteilungen" berichtet, erklärte Bauamtsleiter Dieter Dresen. Das Problem für den Flugplatz habe man gesehen, die Auswirkungen hingen jedoch vom Typ des Windrades ab. Brüggen hat zwei Vorrangflächen für Windkraftanlagen ausgewiesen – Hülst und Happelter Heide –, wo noch je ein Windrad erbaut werden könnte. Die Höhe ist auf maximal 100 Meter beschränkt. Nach Kenntnis von Dresen, der den Bauausschuss am Dienstag erneut informierte, hat der Antragsteller durch ein Gutachten nachgewiesen, die Anlage sei "für den Flugbetrieb unschädlich", dazu gebe es aber ein Gegengutachten.

(RP)
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