Brüggen Burggemeinde will Ärzte und Pfleger an einen Tisch holen

Brüggen · Die medizinische Versorgung auf dem Land wird jetzt auch Thema für die Gemeindeverwaltung

Die Burggemeinde will helfen, die medizinische Versorgung sicherzustellen. Bei der Gemeindeverwaltung soll eine Koordinationsstelle eingerichtet werden, für die Guido Schmidt, Chef des Sachgebiets Wirtschaftsförderung, Tourismus und Kultur, verantwortlich sein soll. Außerdem soll die Verwaltung einen "runden Tisch" zum Thema einrichten. Bis zur Ratssitzung am 14. November sollen die Fraktionen jeweils einen Vertreter für die Teilnahme an diesem "runden Tisch" benennen und auch beraten, wie die Arbeit der Koordinationsstelle aussehen kann.

Die ärztliche Versorgung ist in der Gemeinde schon seit längerer Zeit Thema. Im Mai hatte die CDU-Fraktion beantragt, im Rat über die hausärztliche Versorgung zu sprechen, nachdem sie im Januar von Medizinern auf einen drohenden Hausärztemangel hingewiesen worden war. Es folgten Gespräche und Ideen, was man tun könnte. Die FDP steuerte weitere Ideen bei.

Nach Einschätzung der Verwaltung ist die medizinische Versorgung "ein wesentlicher Baustein der Standort- und Wohnsitzqualität der Gemeinde", wie Bürgermeister Frank Gellen (CDU) und Schmidt in der Vorlage zur jüngsten Ratssitzung ausführten. Allerdings sei sie bislang kaum Gegenstand gemeindlicher Überlegungen gewesen, sondern vielmehr ärztlichen Interessenvertretungen und gesetzlichen Krankenkassen vorbehalten. Um die Aktivitäten der Gemeinde gemeinsam mit weiteren Akteuren steuern zu können, schlug die Verwaltung daher die Einrichtung einer Koordinierungsstelle für die "medizinische Versorgung" vor - diese soll sich nicht nur mit der Ansiedlung von Ärzten befassen, sondern auch mit weiteren Dienstleistungen, etwa im Pflegebereich. Am "runden Tisch" sollen neben den Vertretern der Fraktionen alle teilnehmen können, die in diesem Bereich tätig sind, zum Beispiel Ärzte, medizinische Dienstleister und Fachleute.

Daneben gibt es Überlegungen, wie man den Arztbesuch für Menschen, die nicht mobil sind, vereinfachen kann - zum Beispiel, indem man Patienten zum Arzt bringt. Den Fahrdienst, so die Idee der CDU, könne man mit Niederkrüchten und Schwalmtal im Rahmen des Landesförderprogramms "Vital NRW" einrichten. Allerdings, auch darauf wiesen Gellen und Schmidt hin, entscheiden die Teilnehmer der Vital-Arbeitskreise - engagierte Bürger - selbst, welche Projekte für eine Förderung verfolgt werden sollen, nicht die Verwaltung oder das Regionalmanagement. Ob der Fahrdienst, eine Gemeindeschwester und ein Netzwerk für den Medizin- und Pflegebereich durch das Vital-Programm gefördert werden können, muss noch geklärt werden.

(biro)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort