Viersen Erinnerungen gefährden Happy End

Viersen · Für zwei Aufführungen der Volksbühne gibt es noch Karten

 Erst Mutter Marianne (Gabi Koepp) bringt ihren Sohn (Stefan Holzapfel) und seine Braut (Anke Bridonneau) sicher in den Hafen der Ehe.

Erst Mutter Marianne (Gabi Koepp) bringt ihren Sohn (Stefan Holzapfel) und seine Braut (Anke Bridonneau) sicher in den Hafen der Ehe.

Foto: busch

Zwei Stunden vor ihrem "Happy End", der Hochzeit im Standesamt, rufen sich Bettina Kern (Anke Bridonneau) und Manfred Meyer (Stefan Holzapfel) die Highlights ihrer fünfjährigen Beziehung ins Gedächtnis. Sie erzählen dem Publikum vor dem Standesamt - im Cinema der Villa Marx -, wie alles begann. Beim Joggen stolperte Bettina über Manfreds Füße und verletzte sich. Was dann folgt, überrascht: Denn beide erzählen eine komplett andere Story. Auch die Folgen eines Unfalls, bei dem sie sich wiedersahen, schildern sie unterschiedlich.

Beim Essen im Restaurant erkennt Bettina, dass Manfred zwar von sich überzeugt, aber wohl ein großer Trottel ist. Das Publikum kommt bei den kleinen Dämlichkeiten nicht aus dem Lachen heraus, immer wieder gibt es Beifall. Und alle haben sich schon daran gewöhnt, dass bei jeder neuen Version der Geschichten das Licht wechselt - die Spannung steigt dann jedes Mal, um sich wieder in herzlichem Lachen und Klatschen aufzulösen.

Die Mutter von Manfred, Marianne (Gabi Koepp), kommt ausgerechnet dazu, als die beiden ihre Versionen vom "ersten Mal" erzählen und meint: "Eine Frau weiß immer, was sie will, aber ein Mann?" Sie holt Bettina und Manfred zurück aus ihren Erinnerungen - eben "Zurück zum Happy End", wie Autor Frank Pinkus diese herrliche Blödelei genannt hat.

Barbara Sahl-Viergutz und Ellen Bohne-Klever führten Regie und ließen den Darstellern volle Freiheit, die alle zur Freude des Publikums ausnutzen. Als aus dem "Gemeinsam" immer mehr "Unterschiedlich" wird und die Gemütsbewegungen immer heftiger, als "Mama" Marianne den beiden ins Gewissen redet - da waren die Zuschauer mit allem auf der Bühne einverstanden. Lang anhaltender Beifall war der Lohn für dieses amüsante Spiel.

Info Sechs Aufführungen hat die Volksbühne Viersen geplant. Restkarten gibt es für Freitag, 29. April, und Sonntag, 1. Mai, bei Barbara Sahl-Viergutz unter Telefon 02162 33326.

(flo)
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