Serie: Spaß mit Sport - selbst ausprobiert Fitness für Kopf und Körper

Serie: Spaß mit Sport - selbst ausprobiert · Beim lateinamerikanischen Zumba geht es nicht nur um Kondition sondern auch um Koordination. Arme und Beine bewegen sich in unterschiedliche Richtungen, die auch noch ständig wechseln. Doch es macht Spaß.

Lateinamerikanische Rhythmen dröhnen aus dem Lautsprecher. Im Raum ist es schummrig. Auf dem Parkett haben sich die Teilnehmer des Kurses bereits in drei Reihen aufgestellt. Da ich mir unter Zumba wenig vorstellen kann, suche ich mir erst einmal einen Platz in der Gruppe. Zwischen Parkett und Lautsprecher hat sich derweil Tanzlehrer Michael Behneke in Position gebracht. Die Blicke seiner Schüler sind erwartungsvoll auf ihn gerichtet. "Wichtig ist, die Füße immer in Bewegung zu halten und die Arme koordinativ dazu zu bewegen", betont er.

Die tänzerische Fitnesseinheit soll 45 Minuten dauern "Es gibt keine offizielle Pause, ihr könnt aber zwischen den Liedern kurz etwas trinken", sagt Michael Behnke und lässt seine Hüfte kreisen. Er selbst hat Zumba bei einem Kongress kennen gelernt, wie er mir später erzählt. "Die Verbindung zwischen Fitness-Elementen und Tanzschritten hat mich sofort überzeugt. Vom Salsa über Samba bis zum Cha Cha Cha finden sich Basisbewegungen im Zumba wieder, die ich immer neu kombinieren kann."

Die Idee kommt aus den USA

Die Stunde beginnt mit einfachen Übungen, denen meine Beine problemlos folgen können. Meine Arme baumeln im Takt hin und her. Aufmerksam behalte ich nicht nur Behnkes Bewegungen, sondern auch die meiner sportlichen Nachbarin im Blick. Sie scheint das schon länger zu machen. Ihre Schritte wirken sehr sicher.

"Wir bieten seit Mitte Mai Zumba an und haben knapp 100 Teilnehmer. Die Leute nehmen das neue Angebot begeistert an", sagt Michael Behnke. Er hatte sich zuvor zum Trainer der Trendsportart ausbilden lassen. "Die Idee kommt aus den USA, wo ein eingewanderter Kubaner die verschiedenen Schritte der lateinamerikanischen Tänze mit Fitness-Einheiten kombiniert hat." Ziel der Übungen sei es, das Herz-Kreislauf-System anzuregen, die Fettverbrennung in Gang zu bringen und den Muskelaufbau zu fördern. "Die Kunst des Trainers ist es, die Stunde so aufzubauen, dass die Leute am Ende naßgeschwitzt aber nicht völlig ausgepumpt sind."

Mir wird das erste Mal richtig warm, als der musikalische Rhythmus das Tempo auf der Tanzfläche verschärft. Immer schneller muss ich Arme und Beine in wechselnde Richtungen bewegen. Hochkonzentriert versuche ich, die Kontrolle über meine Gliedmaßen zu behalten, doch ich verhaspele mich häufig, drehe mich in die falsche Richtung und komme mit den Armen nicht hinterher. Erst als der Musiktakt sich verlangsamt und Michael Behnke die Übungen vereinfacht, kann ich mich sortieren.

"Die Rhythmuswechsel unterscheiden Zumba von anderen Fitnessangeboten. In den schnelleren Phasen bauen die Teilnehmer Kondition auf, in den langsameren ist die Muskulatur gefordert", sagt Michael Behnke. Er macht acht Wochen lang die gleiche Choreographie, damit die Tänzer sich die komplexen Bewegungsabläufe schrittweise erarbeiten. "Anfänger und Fortgeschrittene können beim Zumba problemlos in einer Gruppe tanzen. Die einen konzentrieren sich auf ihre Beinarbeit, während die anderen die Koordination von Armen und Beinen trainieren."

Die Hüfte kommt auch nicht zu kurz. Mal muss ich sie nach rechts und gleich wieder nach links bewegen, um sie im nächsten Moment kreiseln zu lassen. Zumba macht nicht nur meinen Körper, sondern auch meinen Kopf fit, denn das Gehirn muss bei den ständigen Richtungsänderungen ordentlich mitarbeiten. Der Kursus verfliegt; nach ein paar Dehnübungen am Schluss ist mein Körper angenehm durchblutet. Entspannt schnaufe ich durch, als die letzten lateinamerikanischen Rhythmen verklingen.

(RP)
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