Niederkrüchten Gemeindereferentin sagt beim Pfarrfest Adieu

Niederkrüchten · "Unseren Enkel Titus aufwachsen sehen", antwortet Angelika Philippen auf die Frage, was sie in ihrem Ruhestand am meisten genießen will. Die Antwort kommt prompt, der Anderthalbjährige liegt ihr sehr am Herzen. Für Angelika Philippen, die acht Jahre lang Gemeindereferentin in Niederkrüchten war, beginnt der Ruhestand offiziell mit dem 31. August. Ihren Abschied will sie mit dem Pfarrfest verbinden, das am Sonntag in Niederkrüchten stattfindet.

Dass ihr der Abschied von der Pfarre und den lieb gewordenen Gemeindemitgliedern schwer fällt, ist nicht zu überhören. Schwer fällt ihr auch der Abschied von ihrem kleinen runden Tisch. "Der Tisch hat schon so manche Sorgen, Leid und auch Nöte der Menschen gehört. Ich habe zu so vielen Menschen eine Beziehung aufgebaut", sagt Philippen. Beim Kommunion- oder Firmunterricht wuchsen ihr die Kinder ans Herz. "Den Glauben an die Kinder weiterzugeben, ihn einzubringen in ihr Leben, hat mir stets Freude bereitet", sagt sie.

Auf dem runden Tisch stehen Kommunion- und Osterkerzen sowie die kleinen "Jesu-Kerzen" für die jüngeren Kinder. Die Kerzen hat Philippen mit den Kindern gebastelt. Auch liegen Gebetswürfel dort und zwei aufwendig gestaltete Bücher, für die die Kommunionkinder zu jedem Evangelium ein buntes Bild gemalt haben. Philippen hat die Kommunion- und Firmkatechese, die Kinder- und Familiengottesdienste, die Kleinkinder- und Schulgottesdienste in Niederkrüchten mit geprägt und gestaltet, ebenso wie die religionspädagogische Begleitung des Kindergartens. Auch war es ihr immer wichtig, ehrenamtliche Mitarbeiter einzubinden.

An den Wänden hängen Bilder auf Leinwand, die Philippen selbst gemalt hat. Dieses Hobby will sie im Ruhestand nun intensivieren. Und ihre Freundschaften will sie mehr und besser pflegen - oft sei dazu nicht die Zeit gewesen, sagt sie. Ginge es nach ihrem Mann, würde das Ehepaar jeden Monat verreisen, "aber da ist ja noch Titus", gibt Philippen mit Verweis auf ihr Enkelkind lächelnd zu bedenken.

Sie will es genießen, Feste zu feiern, ohne am nächsten Morgen Dienst zu haben. Der Ruhestand biete "zunächst einmal einfach nur Ruhe", sagt sie und bekennt, mit einem lachenden und einem weinenden Auge Abschied zu nehmen. Und damit es im Ruhestand nicht allzu ruhig wird, will sie sich ehrenamtlich engagieren.

(ivb)
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