Brüggen Hobbyforscher untersucht Brachter Heiratsurkunden

Brüggen · Basierend auf Recherchen für die eigene Familiengeschichte hat Karl Thoer die Dokumente ausgewertet. Die Ergebnisse will er in Kürze ins Internet stellen

Gut 30 Gäste kamen trotz Hitze und der kurzfristigen Ankündigung in die Ratsstube, um im Kreise der Heimatfreunde Bracht von Karl Thoer interessante Details aus ihrer Familiengeschichte zu erfahren. Der Direktor der Deula Kempen und Hobby-Ahnenforscher hat sich mit akribischer Gründlichkeit die Heiratsurkunden Brachter Bürger und Bürgerinnen in der Zeit zwischen 1800 und 1929 vorgenommen und sie nach verschiedenen Kriterien ausgewertet. Der Datenschutz schreibt vor, dass Geburten zurzeit nur bis 1905, Heiraten bis 1935 und Sterbefälle bis 1985 öffentlich gemacht werden dürfen.

So war doch mancher enttäuscht, dass für ihn oder sie keine Familiendaten vorlagen. Interessant für alle war aber die Auflistung der Namen nach Häufigkeit: Mit 190 stellen die Familien Terporten die meisten Bürger und Bürgerinnen in Bracht, gefolgt von Lehnen und Hauser. Thoer hatte auch erfasst, wo die Eheleute herkamen: Von 5000 Personen kamen 3556 aus Bracht, insgesamt 90 Prozent aus dem heutigen Kreis Viersen. Aus der niederländischen Provinz kamen sechs Prozent, aus benachbarten Großstädten so gut wie keine.

Aufgebaut hatte Thoer seine Recherchen auf seine Familie, die in Bracht beheimatet ist und der sogar ein katholischer Pfarrer - Heinrich an gen Thoer (1672-1700) - entstammt. Dieser soll Namensgeber der Brachter Sektion Angenthoer sein. Vorbild für seine Forschungen war das Buch "Bracht - Geschichte einer niederrheinischen Gemeinde von der Frühzeit bis zur Gegenwart" von Ina Germes-Dohmen, dem er viele Anregungen verdankt. So hat er seine Arbeit auch dem Thema "900 Jahre Bracht" gewidmet.

Zunächst hat Thoer alles auf seinem Computer abgespeichert, einige Ausdrucke hat er Willy Hauser, dem Sprecher der Heimatfreunde, gegeben, damit Interessierte dort schon mal nach ihren Familien schauen können. Die komplette Arbeit wird Thoer in etwa drei Monaten so weit fertig haben, dass er sie ins Internet stellen kann, wo jeder nach Belieben nach seinem Familiennamen suchen und mithilfe der angegebenen Zahlen seine "Sanduhrtafel", seinen Stammbaum, abrufen kann. Die entsprechende Internetseite werden die Heimatfreunde dann bekannt geben.

Wer schon jetzt etwas erfahren möchte, kann sich bei Karl Thoer melden per E-Mail: karl.thoer@t-online.de.

(flo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort