Viersen Neue Haltestelle am Bahnhof Dülken

Viersen · Vier Jahre nach der Vorstellung der ersten Pläne könnten im kommenden Monat die Arbeiten für einen geplanten "Busverknüpfungspunkt" ausgeschrieben werden. Er soll Fahrgästen der Linien 067, 074 und 085 weite Wege ersparen

 Fahrgäste, die vom Bahnhof Dülken aus mit dem Bus weiterfahren wollen, müssen 360 Meter bis zur Haltestelle laufen. Das soll sich ab September ändern. Auch zugeparkte Straßen sollen durch die Einrichtung eines neuen P&R-Parkplatzes dann der Vergangenheit angehören.

Fahrgäste, die vom Bahnhof Dülken aus mit dem Bus weiterfahren wollen, müssen 360 Meter bis zur Haltestelle laufen. Das soll sich ab September ändern. Auch zugeparkte Straßen sollen durch die Einrichtung eines neuen P&R-Parkplatzes dann der Vergangenheit angehören.

Foto: Busch

Wenn das Wetter mitspielt, dann kann im September ein so genannter Busverknüpfungspunkt am Bahnhof Dülken in Betrieb genommen werden. Er soll dafür sorgen, dass der Bahnhof besser erreichbar wird - nicht nur von den Fahrgästen im Bus, sondern auch von Autofahrern und Fahrradfahrern. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu dem Projekt.

Was soll der Busverknüpfungspunkt bringen?

Bahnreisende müssen am Bahnhof Dülken beim Umsteigen zwischen den Haltestellen von den Zügen in die Linienbusse fußläufig weite Strecken - rund 360 Meter - zurücklegen. Zudem liegen die Haltestellen nicht in direktem Blickkontakt zu den Gleisen, so dass die Orientierung erschwert ist. Darüber hinaus werden die schmalen Anliegerstraßen im südlichen Umfeld des Bahnhofes regelmäßig von Bahnkunden mit dem Auto angefahren, was zu störenden Belästigungen des Wohnumfeldes führt und Parkraum für die Anwohner in Anspruch nimmt. All diese Probleme soll der Busverknüpfungspunkt lösen.

Wo soll die neue Bushaltestelle entstehen?

Auf den Flächen der ehemaligen Verladestation nördlich des Dülkener Bahnhofs. Die Erschließung erfolgt von der Eindhovener Straße über eine Stichstraße, an deren Ende eine Wendeanlage die Rückfahrt zur Eindhovener Straße ermöglicht. Der Haltepunkt soll mit einem Fahrgastunterstand mit Sitzgelegenheit und einer Fahrradabstellanlage für acht Räder ausgerüstet werden. Die Anlage wird nach den Richtlinien einer barrierefreien Erschließung ausgebaut. Ebenso soll eine dynamische Fahrgastinformation aufgestellt werden. Für eine gesicherte und störungsfreie Bus-Erschließung ist auf der Eindhovener Straße die derzeit eingerichtete Parkordnung zu ändern und neu zu ordnen. In Teilen sind hierbei Parkstände in Schrägaufstellung in Längsaufstellung umzuwandeln. Dadurch fallen elf Parkplätze auf der Eindhovener Straße weg. Zum "Verknüpfungspunkt" gehört auch eine Park-and-Ride-Anlage für 37 Autos. Vier der vorgesehenen Stellplätze werden behindertengerecht gestaltet, drei dienen als sogenannte Kiss-and-Ride-Parkplätze dem Absetzen von Fahrgästen. Die Anzahl von 30 Stellplätzen entspricht nach Ansicht der Stadtverwaltung in etwa dem Verlagerungspotenzial der Pendler, die bereits heute in den Wohnstraßen südlich des Bahnhofs parken, zuzüglich neuer Pendler, die den P&R-Parkplatz aufsuchen werden.

Welche Buslinien werden den neuen Verknüpfungspunkt anfahren?

Der Umsteigepunkt soll von den bestehenden Buslinien 067, 074 und 085 bedient werden. Die drei Linien verkehren derzeit stündlich und stellen die Verbindung zum neu geschaffenen Busbahnhof Dülken an der Wasserstraße her. Dort können die Fahrgäste auf andere Linien umsteigen.

Ändern sich die Fahrtzeiten der Busse durch den neuen Weg?

Jein. Durch die Errichtung des Umsteigepunktes würden sich die Fahrwege der drei Buslinien etwas verlängern. Als Ausgleich sollen aber die heute als Umsteigepunkt eher selten genutzte Haltestelle "Albertstraße" aufgegeben und die Buslinien über die schnelleren Hauptverkehrsstraßen Wasserstraße und Bücklersstraße geführt werden. In diesem Zusammenhang steht die Überlegung an, die ehemalige Haltestelle im Kreuzungsbereich Bücklersstraße/Albertstraße zu reaktivieren. Die Verkehrsgesellschaft SWK-Mobil Krefeld hat angeregt, die Linienfahrpläne künftig auf die neue Situation abzustimmen und die Verknüpfung zwischen Schienen- und Linienbusverkehr zu optimieren.

Was kostet der Umbau?

Nach einer neuen Kostenschätzung der Stadt werden die Arbeiten rund 400.000 Euro kosten - ursprünglich war von 420.000 Euro die Rede gewesen. Den Großteil der Kosten - 95 Prozent - übernimmt der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Bereits seit Anfang vergangenen Jahres liegt der bewilligte Förderbescheid vor.

Wann geht's los?

Aktuell werden die Flächen der ehemaligen Güterverladestelle von der Stadt Viersen erworben. In der nächsten Sitzung des Bauausschusses am 16. Februar soll der Baubeschluss fallen. Dann könnten die Bauleistungen Ende Februar ausgeschrieben werden. Mit einer Vergabe der Bauleistungen rechnet die Stadtverwaltung Ende April. Das könnte auch der Baubeginn sein. Im September könnte der neue Busverknüpfungspunkt dann in Betrieb genommen werden.

Lauern irgendwo Probleme?

Zwei Probleme sind bereits erkannt. Erstens: Da sich die vorhandene Fahrgasse des bisherigen geschotterten Parkplatzes nicht ausreichend tragfähig ist, bedarf es zur Errichtung des BusVerknüpfungspunktes eines Vollausbaus. Zweitens: Entgegen bisheriger Überlegungen kann das auf den versiegelten Flächen anfallende Niederschlagswasser nicht auf den Grünflächen versickert werden. Deshalb muss ein Kanal gebaut werden.

(mrö)
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