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Kreis Viersen Schadstoffe auf Spielplätzen entdeckt

Kreis Viersen · Bei sieben Spiel- und Bolzplätzen, vier davon in Viersen, soll der Boden ausgetauscht werden. Eine akute Gesundheitsgefährdung besteht laut Kreis nicht. Er lässt jetzt rund 125 Anlagen kontrollieren

Im Boden von Spielplätzen können sich Schadstoffe in erhöhter Konzentration befinden. Das ist das Ergebnis von Stichproben, die im vergangenen Jahr im Auftrag der unteren Bodenschutzbehörde durchgeführt wurden. Wie der Kreis jetzt mitteilte, wurden insgesamt 19 Spiel- und Bolzplätze untersucht. Bei sieben Plätzen (rund 40 Prozent) wurden erhöhte Schadstoffgehalte gefunden; vier davon liegen in Viersen. Eine akute Gesundheitsgefährdung besteht laut Kreis nicht. Die Spielplätze könnten weiter genutzt werden, im Laufe des Jahres soll der Boden aber ausgetauscht werden. Rund 125 weitere Kinderspiel- und Bolzplätze im Kreis werden in diesem Jahr auf Schadstoffe überprüft.

"Bei den Schadstoffen handelt es sich um Blei, Cadmium und Benzpyren", erklärt Bernd Steinweg, Leiter der Abteilung Abfall, Bodenschutz, Altlasten im Kreishaus. Diese können in hoher Konzentration Krebs erzeugen oder Organe schädigen. "Die Prüfwerte sind nicht so hoch, dass die Spielplätze sofort gesperrt werden müssen oder dass der Boden sofort ausgetauscht werden muss", betont Steinweg. Allerdings wird der betroffene Untergrund im Sinne eines vorsorgenden Gesundheitsschutzes saniert. Denn bei langfristiger Aufnahme könnten gesundheitliche Schäden auftreten.

Die erhöhten Schadstoffgehalte befinden sich in unterschiedlichen Bereichen: So ist am Spielplatz Casinogarten in Viersen der Boden der Rasenfläche in einer Tiefe von zehn bis 35 Zentimeter verschmutzt, während am Spielplatz Konrad-Adenauer-Ring der Wegebereich in einer Tiefe von bis zu fünf Zentimetern verunreinigt ist. Auch an den Viersener Spielplätzen Schlegelstraße und Holbeinstraße wurden Schadstoffe in erhöhter Konzentration gemessen.

Doch woher kommen die Verunreinigungen? "Früher wurden Schlacken aus der Müllverbrennung oder Verhüttung im Untergrund eingebaut", erklärt der Bodenexperte. Denn damals waren die Gefahren durch Schadstoffe wenig bekannt. Ein Unwissen, das teuer wird. Die Behörde rechnet mit Sanierungskosten im sechsstelligen Bereich allein für die sieben Spielplätze. Der Kreis hat daher einen Förderantrag bei der Bezirksregierung Düsseldorf eingereicht: Dann würde das Land 80 Prozent der Kosten übernehmen, für die restlichen 20 Prozent müssen die Kommunen aufkommen.

(RP)
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