Dures Kückemanns Suche und finde freitags auf der A61

Viersen · Gestern habe ich Agathe in Lötsch besucht. Sie ist eine langjährige Bridge-Freundin (Red.: Garantiert nicht von Dir. Du spielst überhaupt kein Bridge. Antwort Dures: Ihr solltet mir nicht immer in den Satz fallen.), weil man zunächst reizen kann und dann viele Stiche holen muss. Als ihre Freunde kamen, habe ich mich verabschiedet. Agathe serviert Tee und trockene Kekse, später frönt man des Sherrys und der Rumkugeln. Sie gehen dann über vom Rubber- zum Kontaktbridge. Fragt nicht, was das eine oder andere ist.

Dures Kückemanns: Suche und finde freitags auf der A61
Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Da ich in die Redaktion musste, um meine allseits beliebte Kolumne zu verfassen, fuhr ich von Lötsch zur Autobahn. Ich hätte es sein lassen sollen. Um diese Zeit an einem Freitag lässt der Verkehrsminister fehlende Markierungen auftragen, damit die Kauftouristen und Heimfahrtstudenten aus Venlo sicher nach Hause kommen. Die Fahrbahn wird kunstvoll so verengt, dass sich ein Stau bildet. Das gibt Gelegenheit, in sich zu gehen oder ins Steuer zu beißen. Jedenfalls grübelt der Mensch am meisten im Auto und noch mehr im Stau. Wo kann er nämlich seine Zeitung nicht lesen? Im Auto natürlich. Da gehen sie dann alle in sich. Hektische Manager, ungeduldige Tiefergelegte oder auch erfolglose Nachwuchs-Dynamiker. Meist benutzen sie dazu den Zeigefinger. Und die Nase. "Gut gebohrt ist halb entspannt", sagt der Psychologe Dr. Johannes Popel vom Autorenkollektiv Oebel-Gelagweg. Such' und find', Freunde. das bringt's. Popel wird übrigens auf der zweiten Silbe betont. Jener Popel legte unlängst die empirisch belegte Studie "Die Phänomenologie des mobilen Nasenbohrens unter besonderer Berücksichtigung des Hubraums und des SUV-Abstandes vom Asphalt" vor. Das herausragende Ergebnis: Jeder beschäftigt sich mal mit seinem Zinken. Und auf Autobahnen popelt der Autofahrer proportional mehr als auf zweispurigen Landstraßen. Einen sprunghaften Anstieg von Nasenbohrern in Viersen registrierte Johannes Popel bei hohem Parkdruck in Viersen. Während ich mich nach zweieinhalbstündigem Stand auf der A 61 der Ausfahrt Dülken/Süchteln näherte, spielte im Radio den Schlager "Such dein Glück."

Bis zum nächsten Mal

(RP)
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