Kreis Viersen Unfallbericht vor Gericht von allen Seiten beleuchtet

Kreis Viersen · Im Prozess um mutmaßliche Versicherungsbetrüger wurden vor dem Landgericht gestern weitere Urkunden verlesen. Unter anderem ging es um auffällige Schadensmeldungen, die den Versicherungen Grund zum Misstrauen gaben. Ein möglicherweise fingierter Unfall am Schmaxbruch in Nettetal wurde von vielen Seiten beleuchtet. Wieder waren ein Motorroller und ein Mercedes beteiligt. Der Roller war laut Schadensmeldung aufgrund von Glätte ins Rutschen gekommen und auf die Gegenfahrbahn geraten.

Der Pkw habe das Lenkrad nach rechts gezogen und sei gegen eine Mauer gefahren. Das Manöver sei unvermeidbar gewesen, um eine Frontalkollision zu vermeiden, hatte der Autofahrer angegeben. Weil die Schuldfrage klar gewesen sei, habe man keine Polizei gerufen. "Wir kennen das Auto ja schon", sagte der Richter bei Betrachtung des Unfallschadens. Vier der sechs Angeklagten stehen im Verdacht, mit zum Teil gleichen Fahrzeugen Unfälle fingiert und Versicherungsleistungen kassiert zu haben.

Verlesen wurde auch eine Mitteilung zwischen Versicherungen, die sich über mögliche fingierte Unfälle austauschten. Es könne nicht im Ansatz bezweifelt werden, dass ein unabwendbares Ereignis vorliege, hatte der mitangeklagte Verteidiger indes der Versicherung geschrieben und rund 8000 Euro eingefordert. Die Verhandlung wird fortgesetzt.

(bil)
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