Schwalmtal "Weihnachtliche Zeitreise": Das etwas andere Krippenspiel

Vom Wunder der Heiligen Nacht erzählen alle Krippenspiele. Auch die "Weihnachtliche Zeitreise". Doch davor hat Autor Peter Albra Brenner das Wundern gesetzt, denn zunächst scheint alles schief zu laufen: Die Spieler für das weihnachtliche Krippenspiel in Waldniel verschwinden einer nach dem anderen auf mysteriöse Weise. Die einen wundern sich, wo die Spieler bleiben und geraten in Panik angesichts der leeren Kirche. Die Spieler selbst staunen, als sie sich plötzlich im alten Bethlehem zur Zeit der Volkszählung von Kaiser Augustus wieder finden und kurzerhand dort ihr Krippenspiel aufführen.

Ebenso wundern sich die Gottesdienst-Besucher, als echte Schafe durch ihre Kirche trotten - sehr zum Ärger von Küsterin Gitti - und die Maria-Darstellerin in äußerst authentischer Kleidung beginnt, ihr Baby zu stillen. Es ist ein Stück der vertauschten Rollen und Orte, das der Waldnieler Peter Brenner geschrieben hat, ein Stück, das vom Wundern handelt, das in das Wunder der Heiligen Nacht mündet. Alle spüren dieses Wunder: die Zeitreisenden wie auch die Daheimgebliebenen.

Mit Liebe zum Detail hat die Projektgruppe, das Hörspiel produziert: Angefangen vom gezeichneten Cover aus der Feder von Pia Löhrke, über die musikalische Begleitung durch das Ensemble Trisonogène über die gute Akustik des professionellen Tonstudios von Edgar Lucht bis hin zu den Laienschauspielern, die die Texte eingesprochen haben.

Zugegeben manche Textstellen wirken hölzern, eben doch eher wie geschriebene und nicht gesprochene Sprache. Manchem Sprecher entgleist bisweilen die Stimme, und es fehlt das schauspielerische Handwerkszeug für die perfekte Artikulation. Dem Hörspiel insgesamt schadet das nicht. Es ist eine Laienproduktion, in der viel Herzblut, Engagement und gute Stimmung stecken. Das hört man, dafür ist sie gut gemacht. Ein schönes Geschenk für die Gemeinde und für alle, die sowieso schon alles haben.

(saja)
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