Wassenberg Jazz in der Galerie sorgt für einen neuen Akzent

Wassenberg · Die einheimische Band "WassenJazz" und "Stille Töne" aus Duisburg traten in der Wassenberger Galerie Noack auf.

 Die Band "Stille Töne" eröffnete den Abend mit "Art Deco"-Swing im Wechselspiel von Trompete und Saxophon.

Die Band "Stille Töne" eröffnete den Abend mit "Art Deco"-Swing im Wechselspiel von Trompete und Saxophon.

Foto: Jürgen Laaser

"Die Akustik ist nicht ganz einfach", sagt Eckart Krause. Der Pianist von "WassenJazz" muss es wissen, denn kurz vor dem Konzert hat seine Band noch einen Soundcheck in der Galerie Noack gehabt. Die Galerie ist groß, die Decke hingegen niedrig. Doch die Musiker bekamen die Akustik an diesem Abend in den Griff. Nach Kunstausstellungen und einer Lesung war es das erste Konzert in der Galerie, die Leben in die Wassenberger Innenstadt bringen soll. Zum Auftakt gab es Jazz: Von "WassenJazz", die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum feiern, und der Duisburger Band "Stille Töne".

Die Tenorsaxophonistin Caroline Urban aus Duisburg stellt die Verbindung zwischen den beiden Bands her. Ab 2003 hat sie für zwei Jahre bei "WassenJazz" mitgespielt. Bis sie eine Band in ihrer Heimatstadt fand. Jetzt kam sie mit ihrer neuen Band zurück nach Wassenberg. "Stille Töne", das sind neben Caroline Urban, die locker mit Polo-Shirt, Jeans und Sneakers auftrat auch der Trompeter Patrik Harnischmacher, ebenfalls jung und sportlich gekleidet. Den Rhythmus machen die beiden älteren Bandmitglieder: Wolfgang Sachs an der Gitarre und Peter Groß am Kontrabass.

Die Musiker aus Duisburg eröffneten den Jazz-Abend mit "Art Deco"-Swing, bei dem sich Trompete und Saxophon bei kurzen Solopassagen abwechselten. Es war ein lockeres Auftaktstück. Und diese Lockerheit sollte den ganzen Abend prägen: freie, unbekümmerte und frühlingshafte Klänge machten das erste Konzert in der Galerie Noack aus. Den Blues "Interplay" spielte Harnischmacher mit gedämpfter Trompete. Genauso locker und unbeschwert war der Bossa Nova "Blinde Kuh". Nicht nur Kontrabassist Peter Groß gab mit dem Fuß den Takt an, auch die Zuhörer wippten im Takt. Die Band "Stille Töne" hatte auch eigene Kompositionen mitgebracht. Das Thema von James Bond hatten sie in einen Bossa Nova umgeschrieben.

Mit "WassenJazz" bot sich eine ganz andere Jazz-Formation. Statt Trompete und Kontrabass übernahmen Jürgen Heutz an der Querflöte und Günter Rixen am Bass. Eckart Krause spielte Piano. Hans Paredis das Schlagzeug und Robert Seidl Gitarre. Der sechste "WassenJazzer" ist aktuell Jac Jütten, der Saxophon und Akkordeon spielt. Die Lockerheit blieb. "WassenJazz" eröffnete den zweiten Teil des Konzerts mit "Days of Wine and Roses", worauf das ruhige "Autumn Leaves" von Eric Clapton folgte.

Am Saxophon begann Jac Jütten das dritte Stück, "Wave", frei gespielt, ehe das Piano den Bossa Nova-Groove übernahm, auf dem die anderen Musiker anschließend ihre Soli spielten. Flott wurde es bei der "Summer Samba". Bei "Caravan" wechselte das Thema zwischen Latin und Swing. Schade war lediglich, dass die Becken des Schlagzeugs in dem großen Raum manchmal lange nachhallten.

Den Zuhörern machte das nichts aus. Der lockere, frühlingshafte Jazz-Abend gefiel. Sowohl "Stille Töne" als auch "WassenJazz" hatte überzeugt, beide Bands bekamen großen Applaus für ihre Musik.

(anek)
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