Wegberg Maria - Zuflucht aller Menschen

Wegberg · Die Frauenpilgermesse hat Tradition bei der Holtumer Oktav. Das Thema diesmal war der Gedanke von Maria als Schutzmantelmadonna, die das Recht besitzt, hilfesuchenden Menschen Schutz zu gewähren.

 Eröffnung der Frauenpilgermesse vor der auf dem Platz vor der Holtumer Kapelle von den Trägern abgesetzten Schwarzen Madonna, dem Gnadenbild: Pater Dr. Georg Geisbauer und die Frauen des Liturgiekreises.

Eröffnung der Frauenpilgermesse vor der auf dem Platz vor der Holtumer Kapelle von den Trägern abgesetzten Schwarzen Madonna, dem Gnadenbild: Pater Dr. Georg Geisbauer und die Frauen des Liturgiekreises.

Foto: Jorg Knappe

Den Bezug des Themas der Pilgermesse, "Maria - Zuflucht aller Menschen", stellten die Beteiligten in Lied- und Redebeiträgen sowohl zu Entwicklungen in heutiger Zeit als auch damaligen Ursprüngen der Vorstellung von Maria als Schutzmantelmadonna her. Dabei spielten Flucht und innige Ansprache an die Gottesmutter wichtige Rollen.

Zum Frauengottesdienst hatten sich Frauen und Frauengemeinschaften sowie einzelne Männer in großer Zahl während der Marienoktav auf den Weg zur Kapelle gemacht, so dass alle Sitzgelegenheiten auf dem Platz besetzt waren. Nach feierlichem Einzug fand das Gnadenbild der "Schwarzen Madonna" mit Kind neben dem aufgebauten Altar seinen Platz. Annemarie Merz begrüßte die Gläubigen im Namen der "Katholische(n) Frauengemeinschaft Deutschland" (kfd) Beeck und Wegberg und des Vorbereitungsteams. Willkommen hieß sie im Besonderen Pater Dr. Georg Geisbauer vom Orden der Karmeliter aus Köln und Ellen Weitz, Gemeindereferentin und ehemalige geistliche Leiterin im kfd-Diözesanverband Aachen.

"Maria ist für uns Zuflucht aller Menschen und Mutter aller Glaubenden geworden", sagte Merz, "zu ihrer mütterlichen Güte kommen die Menschen zu allen Zeiten in ihren Nöten und Sorgen, Hoffnungen, Freuden und Leiden." Und immer würden sie das Geschenk ihrer Güte und die unerschöpfliche Liebe erfahren, die sie aus dem Grunde ihres Herzens austeile. Maritta von der Gracht stellte den Bezug zur aktuellen Situation her. "Es sind Hunderttausende Menschen zu uns nach Deutschland gekommen, Menschen, die auf der Flucht sind und bei uns Zuflucht suchen", führte sie aus und betonte, dass sowohl von Krieg und Tod, Gewalt oder Armut bedrohte Menschen bei Maria Zuflucht finden, wie auch die privilegierten Menschen in den Wohlstandsländern in Zeiten von Krankheit, Tod, Trennung, Angst und Sorgen aller Art.

Ausgehend vom Evangelium nach Matthäus 2, 13 bis 15, in dem Pater Georg die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten ansprach, stellte Ellen Weitz weiterführende Überlegungen an. Damals seien viele Menschen in die Kornkammer Ägypten geflohen, erinnerte sie. Das mittelalterliche Schutzmantelrecht hochgestellter Persönlichkeiten - vergleichbar dem heutigen Asyl - habe sich ab dem 12. Jahrhundert auch auf Maria als Schutzmantelmadonna übertragen. "Maria kann Zuflucht sein, da sie die Flucht am eigenen Leib erfahren hat und sich dabei ganz auf Gott verlassen konnte. Auf dem Bild trägt sie die Krone, da sie alles durchgemacht hat und wir sie als Vorbild nehmen können."

Die Zukunft liege wesentlich in Gottes Hand, aber auch in der Hand jedes einzelnen Menschen, fügte Pater Georg vor den Fürbitten an. Welche Gestalt diese Zukunft annehmen werde, hänge von der Bereitschaft der Menschen ab, verantwortungsbewusst und entschlossen zu handeln.

Die Kollekte der Messfeier war für die Betreuung unbegleiteter geflohener Jugendlicher bestimmt, die im Schloss Dillborn in Brüggen wohnen. Die musikalische Gestaltung hatten Peter Vieten an der Orgel und Flötistin Rosi Hüllen-Zimmermann übernommen.

(cole)
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