Wermelskirchen Abinauten füttern Lehrer mit Schokoküssen
Wermelskirchen · Die Jahrgangsstufe zwölf des Gymnasiums feierte gestern ihren letzten Schultag mit lauter Musik, guter Stimmung und einigen Aufgaben für die Lehrer.
Was für ein Bild: Lehrer, die mit auf den Rücken gebundenen Händen Schokoküsse aus den Händen ihrer Schüler essen. So etwas gibt es am Wermelskirchener Gymnasium auch nur einmal im Jahr - nämlich beim Abi-Sturm. Den feierten gestern rund 140 Schüler der Jahrgangsstufe zwölf, die ihren letzten offiziellen Schultag sichtlich genossen. Aber auch die Lehrer zogen mit und waren für jeden Spaß zu haben. "Die Stufe hat sich in ihrer letzten Schulwoche sehr gut benommen. Da dürfen sie heute ruhig mal Gas geben und etwas abheben", sagte Jahrgangsstufenleiterin Ulrike Gerber mit Blick auf das diesjährige Abi-Motto: "Abinauten - wir heben ab."
Das Schokokuss-Wettessen war natürlich nicht der einzige Programmpunkt, den sich die angehenden Abiturienten für ihren letzten Schultag ausgedacht hatten. Unter anderem gab es ein Quiz, bei dem die Schüler gegen ihre Lehrer antraten. "Wer kennt die Stufe besser?" lautete der Titel - die Schüler besiegten Gerber und Günter vom Stein bei Fragen wie "Wer hat die dreckigste Lache?" oder "Wer ist immer am Handy?" Außerdem wurden die Schüler der Jahrgangsstufen zehn und elf in die Spiele mit eingebunden, die von ihren Mitschülern lautstark angefeuert wurden. Sowieso war das Publikum beim diesjährigen Abi-Sturm groß - viele jüngere Schüler feierten mit den angehenden Abiturienten.
Zwischen den Spielen gab es immer wieder laute Musik wie die Songs aus "Highschool Musical", zu denen die Jugendlichen ausgelassen tanzten. "In den vergangenen zwei Jahren sind die Schüler immer erwachsener geworden. Außer vielleicht heute", sagte Ulrike Gerber mit einem Augenzwinkern. Die Schulhof-Party war sozusagen die Fortsetzung der letzten großen Abi-Party, die die Schüler am Donnerstag im Bahndamm gefeiert hatten. "Die Party war ausverkauft und richtig gut. Wir hatten alle großen Spaß", sagte die 17-jährige Anna Walpuski. Dass die Nacht für den ein oder anderen eher kurz war, versteckten viele gekonnt mit dem Einsatz von Sonnenbrillen.
Schon bevor das Feiern am Donnerstagabend losging, wurde die Schule traditionell verändert. Rot-weiße Flatterbänder, Pappen und vieles mehr blockierten am Morgen die Eingänge. "Außerdem haben wir die "Banane" anlässlich unseres Weltraum-Mottos abgedunkelt und mit Alufolie ausgekleidet", berichtete Walpuski, die dem Abi-Sturm-Ausschuss angehörte. Grundsätzlich hielten sich die Schüler an die Regeln und bereiteten ihrer Schulzeit einen würdigen Abschluss. "Es war eine temperamentvolle und lebhafte Stufe, mit der wir immer viel Spaß hatten und auch gut arbeiten konnten", sagte vom Stein, für den der letzte Schultag der Abinauten auch ein Abschied war: Im Sommer wird er pensioniert. Er und Gerber betreuten drei Abitur-Jahrgänge gemeinsam. "Das war schon etwas Besonderes", sagte Gerber, die ihrem Kollegen und auch den Abiturienten alles Gute wünscht. "Die Schüler sind uns natürlich sehr ans Herz gewachsen. Wir hoffen, dass sie alle ihre Ziele erreichen", sagte Gerber.
