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Wermelskirchen AJZ feiert 25-jähriges Bestehen mit einem großen Festival

Wermelskirchen · Am 21. und 22. August treten Bands aus der ganzen Welt im Bahndamm an der Wolfhagener Straße auf. Ein Rückblick.

 Ein gutes Team (v.l): Frank Kaluscha, Jan Heumann, Svenja Wallbrecher und Torsten "Toto" Löhnert vom AJZ-Vorstand.

Ein gutes Team (v.l): Frank Kaluscha, Jan Heumann, Svenja Wallbrecher und Torsten "Toto" Löhnert vom AJZ-Vorstand.

Foto: SInger

"Green Day" in Wermelskirchen - was heutzutage wie ein frommer Wunsch anmutet, ist tatsächlich schon passiert: Am 26. Mai 1994 standen die drei US-amerikanischen Punk-Rocker der Band "Green Day", die inzwischen weltbekannt ist und zu ihren Auftritten große Arenen füllt, für ein Konzert auf der Bühne im Autonomen Jugend-Zentrum (AJZ) Bahndamm. Auch mittlerweile bekannte deutsche Formationen wie die "Donots" gastierten bereits an der Wolfhagener Straße, wo das AJZ in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert. Für das Wochenende 21./22. August organisiert das AJZ-Team ein zweitägiges Festival.

Svenja Wallbrecher (26), Jan Heumann (24), Torsten "Toto" Löhnert (44) und Frank Kaluscha (47) vom Vorstand des Vereins 'Jugendinitiative Wermelskirchen', der Träger des AJZ ist, erinnern sich an viele schöne Anekdoten. Zum Beispiel diese: Als "Green Day"-Schlagzeuger Tré Cool beim Konzert in Wermelskirchen Bargeld benötigte, suchte man die Sparkasse auf. Am Schalter vollführte der Musiker dann erst einmal einen Handstand - wohl um zu dokumentieren, dass seine Taschen tatsächlich leer waren.

Löhnert und Kaluscha gehören quasi schon zum "Inventar" des AJZ, haben die vergangenen 25 Bahndamm-Jahre hautnah miterlebt und auch mit geprägt. Svenja Wallbrecher und Jan Heumann stehen für die Nachfolge-Generation. Im Bahndamm arbeiten Leute im Alter von 20 bis 50 Jahre zusammen. Das AJZ hat seine Ursprünge in der "Richter-Gruppe", die bereits Ende der 60er Jahre mit sozialer Gruppenarbeit in Wermelskirchen ihren Anfang nahm. 1990 fassten die engagierten Jugendlichen das Ziel, einen Platz und Treffpunkt zu schaffen, in dem sich Discos sowie Konzerte organisieren lassen und auch Proberäume vorhanden sind - losgelöst von Sozialarbeit, Behörden und Institutionen, eben "autonom". Nicht ohne Schwierigkeiten fanden die Jugendlichen eine Heimat in der ehemaligen Schraubenfabrik an der Wolfhagener Straße. Das Gebäude gehört der Stadt, es gibt einen städtischen Zuschuss von 300 Euro im Monat. Instandhaltung und Renovierung leistet der Verein.

Am Konzept hat sich bis heute nichts geändert. "Wir fühlen uns nicht als Sozialarbeiter", sagen Frank Kaluscha und Toto Löhnert, obwohl beide aufgrund ihrer Berufe pädagogisch "vorbelastet" sind. Beide wissen natürlich, dass das AJZ sehr wohl soziale Arbeit leistet: "Hier gibt es Leute, die Konzepte schreiben können, und welche, die Türen einbauen können. Das geht Hand in Hand und hält den Laden ehrenamtlich und eigenständig am Laufen."

Und hat mal jemand beispielsweise mit Behörden-Formularen Schwierigkeiten, findet er im AJZ ein offenes Ohr und eine helfende Hand. Das Quartett ist sich einig: "Die Jugendinitiative ist inzwischen ein Mehrgenerationen-Projekt. Hier treffen sich Jugend-Kulturen und tauschen sich aus, hier finden sich junge Leute wieder. Das schafft ein hohes Maß an Identifikation."

(sng)
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