Wermelskirchen Das Sprachrohr der Jugend

Wermelskirchen · Die 19-jährige Wermelskirchenerin Jana Schneider wurde zur Sprecherin des Kinder- und Jugendrates Nordrhein-Westfalen gewählt. Derzeit absolviert sie ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der FDP-Fraktion im Düsseldorfer Landtag.

 Jana Schneider ist im KiJuPa aktiv - und wurde zur Sprecherin des Kinder- und Jugendrates NRW gewählt.

Jana Schneider ist im KiJuPa aktiv - und wurde zur Sprecherin des Kinder- und Jugendrates NRW gewählt.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Nicht viele Kinder- und Jugendliche kennen das Wermelskirchener Rathaus wohl so gut von innen, wie Jana Schneider. Seit vielen Jahren schon geht sie in das Gebäude an der Telegrafenstraße ein und aus, organisiert dort die drei großen Tagungen des Wermelskirchener Kinder- und Jugendparlaments (KiJuPa) mit, nimmt an Sitzungen des Jugendhilfeausschusses teil. Ihre Augen funkeln vor Begeisterung, wenn sie über die Entwicklung und die Möglichkeiten des KiJuPa spricht. "Ich habe dort viele Freunde gefunden und gemerkt, dass man mit Einsatz und Engagement wirklich etwas verändern kann", sagt die 19-Jährige.

Doch während ihre Zeit aufgrund der festgelegten Altersgrenze im KiJuPa im Frühjahr 2016 endet, hat sie längst neue Aufgaben gefunden - und zwar im Düsseldorfer Landtag. Seit August ist Jana Schneider dort bei der FDP-Fraktion im Einsatz. Anlässlich ihres "Freiwilligen Sozialen Jahres im politischen Leben" (FSJ) hilft die Abiturientin in der Pressestelle, organisiert Veranstaltungen und unterstützt die Fachreferenten bei deren Recherchearbeit. Neben ihren Tätigkeiten im Landtag und KiJuPa ist sie jetzt auch zur Sprecherin des Kinder- und Jugendrats Nordrhein Westfalen (KiJuRat) gewählt worden. Schon seit Kindesalter interessiert sich die wissbegierige junge Frau für die Politik.

"Angefangen hat alles mit einer Zukunfts-AG in der Grundschule Dhünn", berichtet Jana Schneider. Als Drittklässlerin besuchte sie mit der AG erstmals das KiJuPa - und war von Beginn an Feuer und Flamme. "Das war sozusagen mein Erstkontakt. Meine Lehrerin hat mich anschließend gefragt, ob ich auch dort mitmachen wollte. Ich habe sofort zugesagt", erzählt Jana Schneider. Das war 2006. Zu diesem Zeitpunkt war sie gerade mal zehn Jahre alt.

Doch mit dem Älterwerden wuchsen sowohl Aufgaben als auch Verantwortung im Parlament. "Seit einigen Jahren bin ich auch Sprecherin des Wermelskirchener KiJuPa", sagt sie und fügt hinzu: "Unsere Meinung zählt, wir werden ernstgenommen." Gemeinsam mit ihren Parlamentsfreunden sorgte Jana Schneider in den vergangenen Jahren etwa dafür, dass Spielplätze in der Stadt verschönert wurden, veranstaltete Aktionen wie die Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten im Gymnasium Wermelskirchen oder die beliebten Kinder-Discos in der Katt.

Am Küchentisch der Familie Schneider diskutierte Jana oft mit ihren Eltern über politische Themen. Doch da weder Jens noch Carola Schneider politisch aktiv sind, bleibt die Frage offen, woher Janas große Begeisterung für die Politik stammt. "Das liegt tatsächlich am KiJuPa", sagt sie. "Meine Eltern haben mich zwar immer unterstützt, aber nie zu etwas gedrängt." Zeit für weitere Hobbys hat Jana Schneider indes kaum noch. "Ab und an schaffe ich es zum Reiten, aber das Turnen im TV Dhünn musste ich aufgeben", sagt sie. Denn ihre neuen Aufgaben im Landtag haben Jana Schneider derzeit voll in Anspruch genommen. Aufmerksam gemacht auf die Möglichkeit eines politischen FSJ hatte sie ein Bekannter aus dem KiJuRat.

"Ich fand die Idee klasse, habe mich gleich beworben und die Stelle zum Glück auch bekommen", erklärt sie. "Die Arbeit im Landtag ist total spannend und macht unglaublich viel Spaß, auch wenn es manchmal stressig werden kann." Täglich pendelt die Sprecherin des KiJuPa und KiJuRat von Wermelskirchen aus in Richtung Landeshauptstadt. "Nach meinem FSJ will ich studieren und werde Wermelskirchen wohl verlassen müssen", sagt sie. Eine Ahnung, in welche Richtung ihr Studium gehen soll, hat Jana Schneider noch nicht.

Als Sprecherin im KiJuRat ist die 19-Jährige noch bis 2017 im Amt. Und auch wenn ihre Zeit auch dort aufgrund der Altersgrenze in voraussehbarer Zukunft enden wird, scheint eine Karriere in der Politik vorbestimmt.

(sb)
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