Wermelskirchen Eltern zufrieden mit Kita-Öffnungszeiten

Wermelskirchen · Eine Umfrage der Stadt hat ergeben, dass nur ein geringer Teil der Eltern längere Öffnungszeiten der Kindergärten wünscht. Die Hälfte der 900 angeschriebenen Eltern haben sich zurückgemeldet. Ein Waldkindergarten bleibt eine Option.

Wermelskirchen: Eltern zufrieden mit Kita-Öffnungszeiten
Foto: Tinter (Archiv)

Die Stadtverwaltung sieht keinen Bedarf, die Kernöffnungszeiten der Kindergärten im Stadtgebiet auszudehnen. Das teilt Dezernent Jürgen Graef auf Anfrage unserer Redaktion mit. "Der Großteil der Eltern ist zufrieden mit den Kernöffnungszeiten von 7 bis 16 Uhr. Wir sehen keinen Bedarf, daran groß etwas zu ändern", sagt er. Diesen Schluss zieht die Stadtverwaltung nach der Auswertung der großen Eltern-Umfrage Ende des vergangenen Jahres zur Betreuung in den Kindertagesstätten.

Die Stadt hatte 900 Eltern angeschrieben, deren Kinder im Zeitraum vom 1. August 2013 bis 31. Juli 2016 geboren worden sind. Sie wollte mit dieser Befragung vor allem herausfinden, wie viele Eltern den Rechtsanspruch auf einen U3-Platz wahrnehmen wollen, wer noch einen Platz benötigt oder wer bereits einen erhalten hat. Aber auch die Betreuungszeiten waren ein Thema.

Die Hälfte der angeschriebenen Eltern hat sich zurückgemeldet. "Damit können wir sehr zufrieden sein, denn dadurch erhalten wir verlässliche Aussagen", sagt Graef. Lediglich 16 Prozent der Eltern, die den Fragebogen beantwortet haben, seien nicht zufrieden mit den Öffnungszeiten. Die meisten wünschten sich eine Betreuung bis 17.30 oder 18 Uhr, berichtet Graef. Ein Elternteil äußerte den Wunsch, dass sein Kind bereits vor 6 Uhr morgens in einer Kita betreut werde.

Das Thema Öffnungszeiten der Kitas war zuletzt nach einer Auswertung der rot-grünen Landesregierung in den Fokus gerückt. Demnach gibt es in NRW immer weniger Kindertageseinrichtungen, die nach 17 Uhr noch geöffnet haben. Das soll das Programm "KitaPlus" des Bundes ändern. Damit werden seit dem Sommer "bedarfsgerechte und flexible Öffnungszeiten" unter dem Motto "Weil gute Betreuung keine Frage der Uhrzeit ist" gefördert. Bislang nehmen das Angebot 63 Kitas und elf Kindertagespflege-Einrichtungen in Anspruch.

Laut Graef prüft die Verwaltung in Einzelfällen, ob sie den Wünschen der Eltern gerecht werden kann. "Wenn die Wünsche begründet sind, schauen wir, was wir machen können", sagt er. Der Beigeordnete stellt in diesem Zusammenhang aber klar, dass solche Ausnahmefälle dann aber auch zusätzliche Kosten für die Eltern bedeuten. Dies nähmen die Eltern aber auch in Kauf, sagt er.

Bei der Auswertung der Umfrage war zu erwarten, dass nicht alle Eltern glücklich mit dem Kita-Platz ihrer Kinder sind, weil die Stadt keinen Platz in der jeweiligen Wunsch-Kita zur Verfügung gestellt hat. "Dieser Anteil lag aber bei unter zehn Prozent", sagt Graef. Er versichert, dass die Stadt versuche, auf die Wünsche der Eltern einzugehen. "Wir versuchen, dem Bedarf gerecht zu werden und die beste Lösung zu finden", betont der Dezernent.

Die Stadtverwaltung wird im nächsten Jugendhilfeausschuss am 21. Februar Maßnahmen vorstellen, um den Bedarf auch in Zukunft zu decken. Was feststeht: "Wir werden in Zukunft den Fokus mehr auf die Ü3-Plätze legen müssen - dort wird es eher Defizite geben", sagt Graef. Dies hänge zum Beispiel auch damit zusammen, dass mehr Kinder mit Migrationshintergrund in den Kitas betreut werden müssen.

Weiterhin eine Option bleibt die Einrichtung eines Waldkindergartens. Wie Graef bereits mitgeteilt hatte, hat die Stadtverwaltung Pläne dafür in der Schublade, es gab auch schon Gespräche. Der Bedarf scheint vorhanden zu sein, es gibt bereits jetzt Eltern, die ihre Kinder in den Waldkindergarten nach Burscheid schicken. Auch dieses Thema wurde in der Eltern-Umfrage aufgegriffen, sagt Graef.

(ser)
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