Innenstadt soll auch profitieren Fachhochschule auf Rhombus-Fläche?

Wermelskirchen · Noch ist es nur eine Idee: Weil die Rheinische Fachhochschule eine Erweiterung erwägt, will die Stadtverwaltung die rechtlichen Voraussetzung für eine Ansiedlung auf der Brachfläche schaffen: durch einen neuen Bebauungsplan.

 Kein schönes Anblick: Der alte Baubestand auf der sogenannten "Rhombus-Fläche" an der B 51. Für die Stadtentwicklung ist es eine hochinteressante Fläche. Sie ist in Privatbesitz.

Kein schönes Anblick: Der alte Baubestand auf der sogenannten "Rhombus-Fläche" an der B 51. Für die Stadtentwicklung ist es eine hochinteressante Fläche. Sie ist in Privatbesitz.

Foto: HN (archiv)

Studieren an der B51? Der Bildungsstandort Wermelskirchen könnte einen weiteren Schub erhalten. Gleichzeitig würde auch die Entwicklung der Innenstadt profitieren, wenn es Politik und Verwaltung gelingt, den Weg für ein großes Projekt zu ebnen: Die Stadtverwaltung ist bestrebt, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine Erweiterung der Rheinischen Fachhochschule (RFH) Köln auf dem ehemaligen Rhombus-Gelände an der Dellmannstraße zu schaffen, sagt Bürgermeister Rainer Bleek auf Nachfrage dieser Redaktion.

Der Punkt taucht bereits in der Tagesordnung für die Sitzung des Ausschusses Stadtentwicklung und Verkehr auf - die Vorlage war gestern noch nicht auf der städtischen Homepage hinterlegt. Es geht um die Aufstellung eines neuen Bebauungsplans, mit dem das Vorhaben baurechtlich ermöglicht werden könnte. Denn die Ansiedlung ist bisher nur eine Idee. Bleek: "Erste Gespräche darüber sind positiv verlaufen."

Wie Bleek erklärt, ist die Fachhochschule, die seit elf Jahren in Wermelskirchen ansässig ist, grundsätzlich an einer Erweiterung interessiert. Voraussetzung sei für sie, dass ein geeignetes Grundstück vorhanden und eine gute verkehrliche Anbindung des Standorts in Innenstadtlage gegeben ist. Das Rhombus-Gelände erfüllt diese Voraussetzungen, ist allerdings in Privatbesitz. Nach interessanten Gesprächen mit der RFH und den Eigentümer gebe es positive Signale, so Bleek.

Derzeit gibt es für das Gelände noch einen rechtsgültigen Bebauungsplan von 1998. Dieser sieht planungsrechtlich auf der Fläche Gewerbe und Dienstleistung vor. Soll sie anders entwickelt werden, müsste der B-Plan aufgehoben und durch einen neuen ersetzt werden.

Das Gelände ist schon lange im Fokus. Vom Tisch sind Pläne, dort Einzelhandel mit einem großflächigen Parkplatz von 300 Stellplätzen anzusiedeln. Nach dem politischen Willen sollte Einzelhandel nicht außerhalb der Innenstadt liegen. Schließlich wurde die Neubebauung des Loches-Platzes beschlossen - wie berichtet, soll dort ein Vollsortimenter HIT-Markt und ein Discounter als Ankermieter einziehen. Auch ein Hotel hatten die Eigentümer als Neunutzung ihres Grundstücks im Visier. Nun könnte mit einer RFH-Ansiedlung eine ganz andere Nutzung erfolgen. Bleek: "Das muss aber alles noch mit Daten und Fakten hinterlegt werden."

Klar ist aber: Die Idee einer RFH-Erweiterung passt genau in einen Prozess, der seit Monaten läuft: in das interkommunale, integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzepts für die Wermelskirchener Innenstadt. Hinter diesem sperrigen Begriff verbirgt sich das Ziel, ganz konkrete Projekte an bestimmten Punkten in der Stadt anzustoßen und dafür öffentliche Zuschüsse zu beantragen.

Auftakt dazu war im Herbst 2017. Teilnehmer von Workshops suchten danach Ideen und entwicklungsrelevante Flächen - wie zum Beispiel das Filetstück Rhombus-Gelände. Der Vorteil für die Städte - Wermelskirchen und Burscheid - ist, dass Fördergelder winken. Überzeugen die Förderanträge die Geldgeber, könnten förderwürdige Projekte realisiert werden, für die die Stadt sonst kein Geld hätte. Möglicherweise könnte auch die Beseitigung eventueller Altlasten finanziell gefördert werden.

(pd)
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