Wermelskirchen Hallenbad-Betrieb ist aktuell gesichert

Wermelskirchen · Eine neue Überprüfung der Dachkonstruktion hat ergeben, dass die Schäden zurzeit nicht so gravierend sind und demnach keine akute Gefahr besteht. Lohnt sich eine umfangreiche Sanierung des Bades? Oder ist ein Neubau sinnvoller? Darüber muss bald die Politik entscheiden. Am 4. Oktober werden Ergebnisse einer Bedarfsanalyse vorgestellt.

Wermelskirchen: Hallenbad-Betrieb ist aktuell gesichert
Foto: Dörner Hans

Trotz der vorhandenen Mängel ist eine Schließung des Quellenbades aus Sicherheitsgründen aktuell kein Thema. Das teilt der Beigeordnete Jürgen Graef auf Anfrage unserer Redaktion mit. Eine neue Überprüfung der Dachkonstruktion habe ergeben, dass die Schäden zurzeit nicht so gravierend seien und demnach keine akute Gefahr bestehe. "Es müssen kleinere Reparaturen erfolgen, der Betrieb kann aber ohne Bedenken weiterlaufen", sagt Graef. Er stellt aber auch klar: "Wir müssen die Entwicklung weiter beobachten. Es wird in regelmäßigen Abständen erneute Überprüfungen, vor allem hinsichtlich der Statik, geben."

Das Hallenbad hat einen Sanierungsbedarf von knapp 6,4 Millionen Euro - diese Zahl hat ein Gutachter 2013 ermittelt. Laut Graef könnte es sein, dass sich die Summe mittlerweile erhöht habe. Vor allem energetisch muss das Hallenbad langfristig gesehen auf den neuesten Stand gebracht werden, der Beton hat durch Feuchtigkeit in den Wänden arg gelitten. Und auch die Statik könnte auf lange Sicht größere Probleme bereiten.

Parallel zur Sicherheitsüberprüfung erstellt die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen aktuell ein erweitertes Konzept für die Nutzung des Hallenbades. In dieser sogenannten Bedarfsanalyse wird zusammengefasst, welche Fläche die verschiedenen Nutzergruppen benötigen oder auch zu welchen Zeiten wie viele Nutzer im Hallenbad zu erwarten sind. Die Stadtverwaltung hatte in der Vergangenheit bereits Kontakt zu den Nutzergruppen aufgenommen, um zu erfragen, wie sie sich ein neues Bad vorstellen könnten und was sie benötigten. Die jetzige Analyse geht aber weiter in die Tiefe. Vor allem Vereine und Schulen sollen mitteilen, wie sie das Hallenbad nutzen.

Die Analyse soll letztlich zu einem eindeutigen Ergebnis führen, wie das Wermelskirchener Quellenbad aussehen muss, um den Bedarf der verschiedenen Nutzergruppen tatsächlich zu decken. Ergebnisse liegen aktuell noch nicht vor, sie sollen in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Sport, Freizeit und Tourismus am 4. Oktober öffentlich vorgestellt werden.

Die großen Fragen werden in Zukunft sein: Lohnt sich eine umfangreiche Sanierung des Quellenbades? Oder ist womöglich ein Neubau sinnvoller? Und wie könnten Neubau oder auch Sanierung finanziert werden? Die Politiker müssen entscheiden, welcher Weg eingeschlagen wird, betont der Beigeordnete. "Sie müssen abwägen und sich verständigen, wie das Hallenbad in Zukunft aussehen soll und wie das Ganze umsetzbar wäre."

Die SPD hatte gestern angeregt, zusätzlich zu den Überlegungen für einen Neubau auch eine grundlegende Sanierung des bestehenden Bades zu prüfen. Ein Neubau im Umfang des bestehenden Bades koste bis zu 14 Millionen Euro, hatte Jochen Bilstein mitgeteilt. Es lohne sich, findet die SPD-Fraktion, genauere Kosten für eine umfangreiche Sanierung zu berechnen.

Sollte die Politik nach der Präsentation der Bedarfsanalyse eine Gegenüberstellung der Kosten für Neubau/Sanierung samt wirtschaftlicher Betrachtung wünschen, werde die Verwaltung diese Daten liefern, kündigt Graef an. Er persönlich sieht eine Sanierung des Bades eher kritisch. "Dann hätte man ein saniertes Bad, das nicht den modernen Anforderungen entspricht." Im Endeffekt müsse aber die Politik die Entscheidung treffen.

(ser)
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