Wermelskirchen Jokebox trotzt technischen Problemen

Wermelskirchen · Die Band spielte in der Katt zweimal "unplugged". Beim Konzert am Freitag war der Hörgenuss eingeschränkt.

 Trotz der widrigen Umstände zog die Band das Publikums auf seine Seite.

Trotz der widrigen Umstände zog die Band das Publikums auf seine Seite.

Foto: Schütz

Sieben Streicherinnen auf einen Streich: Das ist das Salz in der Suppe bei einem Konzert der Marke "Jokebox unplugged". Es ist ein Erfolgskonzept. Alljährlich gegen Ende des Jahres steigt dieses Ereignis zum zweitägigen Zenit im Jokebox-Leben auf. Ein Auftritt alleine reicht nicht aus in der Katt.

Die Zuhörer lieben diese etwas andere Art, Pop- und Rockmusik zu präsentieren. Und wenn dann nur die Streicher markant und einfühlsam Freddy Mercurys Welthit "Show must go on" einleiten, bevor Sängerin Verena Köplin mit expressiver eigener Note das Publikum in ihren Bann zieht und eine Atmosphäre zwischen Abrocken und lauschigem Träumen entstehen lässt, dann nicken die Leute zustimmend mit dem Kopf und ihre glänzenden Augen sprechen Bände: "Ja, genau so."

Dieses Lied brachte am Freitag Jokebox auf der Bühne der Bogenbinderhalle inmitten der Besucher allerdings erst ziemlich zum Schluss. Es war, als hätte die Band diesen Song in einer leisen Vorahnung mit ins Programm genommen: Bis zu dieser Zeit hakte es für alle im Sound. Kleine Technik-Teufelchen sorgten dafür, dass ein uriges Brummen wie das Donnergrollen Thors oder zuweilen das rotzige Rasseln eines schwindsüchtigen Orks oft zwischen die schönsten Passagen der Songs fuhr.

Das Konzert hatte schon mit einem Fehlstart begonnen: Bereits nach den ersten Sekunden merkte Frontmann Ralf Becker, dass ein Lautsprecher seinen Dienst quittiert hatte. In der Zeit der Reparatur zeigte er gekonnt seine Entertainment-Qualitäten und bespaßte das Publikum. Danach ging es endlich los, zunächst in gewohnter Jokebox-Manier - professionell, kreativ und schwungvoll.

Allerdings bekamen die Techniker, die sich redlich mühten, das Problem nicht vollständig in den Griff. Aber: "The Show must go on." Die Band machte tapfer weiter. Alle Musiker schlugen sich wacker. Sie hatten die Sympathien des Publikums auf ihrer Seite, die Leute machten mit und ließen sich animieren. Als hätten sich am Ende sogar alle daran gewöhnt, stiegen bei Jenny Rizzos Version des Prince-Hits "Purple Rain" die Besucher mit ein. Sie inspirierte die Leute mit einer erotischen riskanten Zärtlichkeit in der Stimme und wie zum Trotz sangen sie mit. Thors Walhalla ging unter in "uhuu-uhuu". Mit dem gleichfalls bereits vorher eindrucksvoll abgelieferten Song von Aerosmith "I Don't Want to Miss a Thing" ("Ich möchte nichts vermissen") in den Ohren konnten sie getrost nach vier Stunden Programm nach Hause gehen.

(RP)
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