Wermelskirchen Leck in Toilette: Es sickert ins Stadtarchiv

Wermelskirchen · Die Stadt sucht nach der Ursache, warum Wasser aus der Toilettenanlage im Rathaus ins Archiv im Keller tropft. Immer wieder werden die öffentlichen Toiletten im Rathaus mutwillig verstopft. Eine Spezialfirma muss die Akten desinfizieren.

Wermelskirchen: Leck in Toilette: Es sickert ins Stadtarchiv
Foto: Moll Jürgen

Das Bauakten-Archiv im Keller des Rathauses darf zurzeit wegen eines Wasserschadens von niemandem betreten werden. Das bestätigte der Technische Beigeordnete Dr. André Benedict Prusa auf Anfrage unserer Redaktion. "Es sickert Fäkalienflüssigkeit in den Raum des Stadtarchivs. Wir gehen davon aus, dass es aus der darüber liegenden Toilettenanlage kommt", sagte er.

 In den Toiletten im Rathaus wurde gestern eine Rohrverstopfung simuliert um herauszufinden, ob in den Fliesen bzw. Fugen am Boden ein Leck ist, durch das das Wasser nach unten sickert. In einem Raum des Stadtarchivs tropfte es zuletzt immer wieder von der Decke. Der Raum darf nicht betreten werden.

In den Toiletten im Rathaus wurde gestern eine Rohrverstopfung simuliert um herauszufinden, ob in den Fliesen bzw. Fugen am Boden ein Leck ist, durch das das Wasser nach unten sickert. In einem Raum des Stadtarchivs tropfte es zuletzt immer wieder von der Decke. Der Raum darf nicht betreten werden.

Foto: Jürgen Moll

Erstmals festgestellt wurde Feuchtigkeit in dem Archiv-Raum bereits vor knapp sechs Wochen, berichtete Prusa. Damals seien an Rohren, die an der Decke durch die Kellerräume verlaufen, kleine Flecken zu sehen gewesen. Man habe zunächst vermutet, dass es sich lediglich um Kondenswasser handelte. Vor zwei Wochen hatte sich dann aber so viel Feuchtigkeit gebildet, dass es von der Decke auf die Akten tropfte. Es konnte also kein Kondenswasser sein.

Schnell kam der Gedanke, dass die Ursache in der Toilettenanlage im Erdgeschoss, direkt über dem Stadtarchiv, liegt. Die öffentliche Toilette ist zuletzt mehrfach verstopft gewesen - laut Prusa gab es zuletzt vermehrt Fälle von Vandalismus. "In einer öffentlichen Toilette gibt es leider immer wieder Störfälle", sagte er.

Jetzt geht es um die Frage: Wie gelangt das Wasser nach unten? Laut Prusa gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens: Wenn die Toilette verstopft ist, das Wasser überschwappt und sich auf dem Boden verteilt, sickert es durch eine undichte Stelle in den Fliesen oder Fugen in den Keller. Zweitens: Es gibt eine undichte Stelle im Abflussrohr, durch die das Wasser ins Archiv tröpfelt.

Zuletzt hat die Verwaltung bereits poröse Silikonfugen und Fliesen in der Herren-, Damen- und Behindertentoilette repariert. Gestern wurden die drei Toilettenräume geflutet - es wurde also eine Verstopfung simuliert, das Wasser sammelte sich auf dem Boden. So sollte herausgefunden werden, an welcher Stelle das Wasser durchsickert - ohne Erfolg. "Die Ergebnisse der simulierten Rohrverstopfung haben ergeben, dass weitere Maßnahmen erforderlich sind. Diese werden in den nächsten Wochen umgesetzt", teilte Katharina Harms vom städtischen Gebäudemanagement am Nachmittag mit. Das Bauakten-Archiv werde jedoch unabhängig von diesen Arbeiten Anfang nächster Woche gereinigt, desinfiziert und dann wieder freigegeben. Allein in diesem Raum sind hunderte Akten gelagert.

Die Reinigungsaktion übernimmt eine Spezialfirma. Dafür muss aber nicht jede Akte einzeln desinfiziert werden, erklärte Michaela Böllstorf (Gebäudemanagement): "Es ist ein spezielles Verfahren: Der Raum wird verschlossen und benebelt. Dadurch werden die Akten wieder gereinigt."

(ser)
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