Wermelskirchen Stadt teilt sich Elektroauto mit Bürgern

Wermelskirchen · Wenn Mitarbeiter der Verwaltung Feierabend haben, können Bürger das städtische Elektroauto fahren. Wunsch aller Beteiligten ist, das "Car-Sharing-Projekt" auch in Außenortschaften zu etablieren. Die Testphase läuft sechs Monate.

 Setzen das Pilotprojekt als Partner gemeinsam um (v.l.): Jens Langner (BEW), Bürgermeister Eric Weik, Bernd Hildebrandt (Autohaus Hildebrandt) und Mario Schwarz (Drive-Car-Sharing).

Setzen das Pilotprojekt als Partner gemeinsam um (v.l.): Jens Langner (BEW), Bürgermeister Eric Weik, Bernd Hildebrandt (Autohaus Hildebrandt) und Mario Schwarz (Drive-Car-Sharing).

Foto: Nico Hertgen

Es ist ein Trend, der in großen Städten wie Berlin oder Bochum bereits bestens funktioniert: Immer mehr Menschen verzichten dort auf ein eigenes Auto und teilen sich stattdessen Fahrzeuge mit ihren Mitmenschen. Für bestimmte Fahrten mieten sie sich ein Auto, fahren von A nach B und stellen es dort wieder ab. Im Anschluss kann das Auto von anderen Fahrern genutzt werden. "Car-Sharing" nennt sich dieses Projekt, das nun - in abgespeckter Form auch in Wermelskirchen umgesetzt wird.

Ab kommendem Montag steht ein Elektroauto auf dem dafür vorgesehenen Parkplatz vor dem Rathaus an der Telegrafenstraße. Es ist ein Dienstfahrzeug der Stadtverwaltung, die sich künftig dieses Auto (ein Renault Zoe) mit den Wermelskirchenern teilen wird. Die Verwaltung hat montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr sowie freitags von 8 bis 12 Uhr erstes Zugriffsrecht auf das Fahrzeug. Außerhalb dieser Zeiten können alle Wermelskirchener damit fahren. "Es ist ein Pilotprojekt. Wir werden erst einmal sechs Monate testen, wie es angenommen wird", sagt Bürgermeister Eric Weik. Mit der Firma "Drive-Car-Sharing", der BEW und dem Autohaus Hildebrandt setzt die Stadt das Projekt gemeinsam um.

Mit dem 68-PS-Flitzer (Höchstgeschwindigkeit 140 km/h) können etwa 120 bis 140 Kilometer zurückgelegt werden, ehe die Batterie wieder aufgeladen werden muss. Der Ladevorgang dauert etwa eine Stunde. Zwischen zwei Buchungen wird immer eine kleine Pufferzeit fürs Aufladen eingeplant, damit ein Fahrer nicht mit einer fast leeren Batterie losfahren muss, weil der Vorgänger keine Zeit mehr zum Aufladen hatte. Die BEW stellt allein in Wermelskirchen sechs Ladepunkte für Elektroautos zur Verfügung (siehe Info-Box). Geladen werden die Fahrzeuge mit grünem Strom. "Wir unterstützen Elektro-Mobilität bereits seit Jahren", betont BEW-Geschäftsführer Jens Langner.

In der Testphase steht zunächst nur das eine Fahrzeug der Stadt zur Verfügung, das nach jeder Fahrt wieder vor dem Rathaus abgestellt werden muss. Wunsch aller Beteiligten ist es, das Projekt in Zukunft zu vergrößern und auch in den Außenortschaften zu etablieren. "Wir hoffen, dass bald auch Car-Sharing-Fahrzeuge in Dabringhausen und Dhünn bereit stehen", sagt Weik und fügt an: "Es ist ein äußerst spannendes Projekt." Auch Händler oder Firmen sollen mit ins Boot geholt werden, um weitere Fahrzeuge stadtweit anzubieten, die dann zum Beispiel für Einkaufsfahrten genutzt werden können.

"Elektroautos schonen die Umwelt und erzeugen keinen Lärm - eine Fahrt ist ein Vergnügen", sagt Bernd Hildebrandt. Davon können sich die Wermelskirchener in den nächsten sechs Monaten selbst ein Bild machen.

(RP)
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